Dazu sagte Hauptgeschäftsführer Christof Sommer dem Behördenspiegel:
"Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung der Schulen fraglos einen großen Schub gegeben. Die Schulträger haben so rasch wie nur möglich die zusätzlichen Mittel aus den Programmen von Bund und Land abgerufen – Tablets, Laptops und eine belastbare Anbindung ans Web sind jetzt Normalität. Das Grundübel, auf das die Kommunen seit Jahren hinweisen, bleibt uns aber erhalten: Die schönste digitale Zukunft ist auf Sand gebaut, solange unklar bleibt, wie digitales Lernen an Schulen denn genau aussehen soll und solange nicht alle Lehrkräfte hinreichend qualifiziert wurden. Das Land scheut bisher vor Standards zurück, weil es damit Konnexität auslösen würde und die Kosten tragen müsste.
Sehen wir der Wahrheit ins Gesicht: Die kommunalen Schulträger sind mit der Zusatzaufgabe Digitalisierung finanziell überfordert. Mit der Anschaffung einer Generation von Tablets ist es eben nicht getan. Die Geräte müssen gewartet, administriert und die ersten müssen bereits jetzt ersetzt werden. Der versprochene Digitalpakt 2.0 auf Bundesebene lässt seit längerem auf sich warten. Da ist nichts geregelt. Zu unseren wichtigsten Forderungen in NRW zählt daher eine grundlegende Reform des Systems der Schulfinanzierung. Das Zeitalter der inneren und äußeren Schulangelegenheiten, als die Schulträger sich nur um Kreide, Stühle und Tafel kümmern mussten, ist definitiv vorbei.
Auch der Mangel an IT-Fachkräften macht den Schulträgern schwer zu schaffen, das ist kein Geheimnis. Die Not in den Städten und Gemeinden ist zwar sehr unterschiedlich ausgeprägt, aber das fehlende Fachpersonal zählt mit Sicherheit zu den größten Herausforderungen überhaupt. Bei der Digitalisierung der Schulen wird uns das wertvolle Zeit kosten. Gleichwohl bleibt der Prozess in meinen Augen unumkehrbar."
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