Fieber ist in der Kindheit ein regelmäßig wiederkehrender Begleiter. Gefährlich ist die erhöhte Körpertemperatur meistens nicht. Doch ab welcher Temperatur spricht man überhaupt von Fieber? Und was hilft, wenn das Kind Fieber hat? Ab wann sollte man zum Kinderarzt gehen? Dr. Gebhard Buchal, Chefarzt Pädiatrie der DRK-Kinderklinik Siegen, hat Antworten parat.

„Ab 38,5 Grad spricht man bei Kindern von Fieber. Bei Säuglingen bis zu sechs Wochen sollten die Eltern allerdings schon ab 38 Grad hellhörig werden, denn das ist nicht normal“, meint Gebhard Buchal. „Weitere Alarmzeichen bei Säuglingen sind Wimmern, Schreien oder apathisches Verhalten. Diese Zeichen sind alarmierend und könnten auch ohne Fieber auftreten. In diesem Fall sollte immer der Kinderarzt aufgesucht werden.“ Fieber gilt als Zeichen dafür, dass sich der Körper des Kindes in der Regel mit einer Infektion auseinandersetzt. „Das ist zunächst erst einmal positiv und das Zeichen einer guten Abwehr“, so Buchal. „Die Eltern sollten abwarten und den Fieberverlauf im Blick haben.“

Ist das Kind trotz Fieber munter und trinkt genügend? Kein Grund zur Sorge. „Gedanken müssen Mutter und Vater sich machen, wenn der Zögling schlapp ist und am alltäglichen Geschehen nicht mehr adäquat teilnimmt. Auch wenn der Fiebersaft nicht anschlägt und das Kind länger als drei Tage anhaltend fiebert, ist der Gang zum Kinderarzt unumgänglich“, meint der Fachmann. Wichtig zu wissen: Besonders wirksam ist die heilende Hitze gegen Viren, deren Vermehrung bei Temperaturen über 38,5 Grad Celsius deutlich aufgehalten wird. Da Kinder gegen eine Vielzahl von Viren noch nicht immun sind, schaltet ihr Körper diesen eingebauten Abwehrmechanismus besonders häufig ein. Das ist auch der Grund, weshalb Fieber nicht automatisch immer gleich bekämpft werden muss. „Manchmal können auch die guten, alten Hausmittel Abhilfe schaffen“, so Gebhard Buchal. Beispielsweise Wadenwickel. „Sie helfen aber nur, wenn das Kind keine kalten Beine hat. Außerdem muss der kleine Patient älter als sechs Monate dafür sein. Bei Schüttelfrost benötigen die Kinder aber eine wärmende Decke, da sich die Temperaturregulation gerade ändert.“

Übrigens wird Fieber am genauestens rektal gemessen – andere Körperöffnungen können das Ergebnis leicht verfälschen. Die Temperatur erscheint höher, als sie in Wirklichkeit ist. „Möchte das Kind nicht trinken oder treten zusätzliche Schmerzen auf, sollten die Eltern ihren Kinderarzt konsultieren“, ist sich der Chefarzt sicher. „Anhand der Anamnese und der Untersuchung kann meist zwischen einem viralen und bakteriellen Infekt unterschieden werden. Eine Blutentnahme ist nur selten erforderlich, da sie keinen eindeutigen Hinweis zur Unterscheidung der viralen oder bakteriellen Genese gibt. Die Untersuchung einer Urin-Probe hilft gerade bei kleineren Kindern zu schauen, ob ein Harnwegsinfekt die Ursache der Infektion ist. Antibiotika werden nur dann empfohlen, wenn der dringende Verdacht auf einem bakteriellen Infekt vorliegt.“ Denn: Antibiotika sind sehr wichtige, oft lebensrettende Medikamente bei bestimmten durch Bakterien ausgelöste Infektionskrankheiten. Ihr unnötiger Einsatz lässt Resistenzen aufkommen, so dass die Wirksamkeit zunehmend häufig nicht mehr gegeben ist. Bei den meisten, sonst gesunden Kindern mit Fieber liegt eine banale Virusinfektion zugrunde. Hier ist zunächst keine antibiotische Behandlung notwendig.

 

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– „Wir wollen die Lebensqualität für Kinder und Jugendliche verbessern und sie mit ihren Familien in medizinischer, sozialer und persönlicher Hinsicht optimal versorgen.“
– Wir sind eine hoch spezialisierte Fachklinik für Kinder- und Jugendmedizin, die jährlich etwa 5700 Patienten stationär und rund 63.000 Patienten ambulant versorgt.
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– Fast 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Ärzte, Pflegekräfte, Psychologen und Therapeuten sorgen für ihre bestmögliche medizinische, pflegerische und therapeutische Versorgung.
– Interdisziplinarität ist eine unserer Stärken. Denn unsere Kinderklinik ist mit ihrem um-fangreichen Leistungsspektrum so breit aufgestellt, dass wir für nahezu jedes Krankheitsbild einen eigenen Spezialisten im Haus haben. Bei komplexen Erkrankungen können wir so jederzeit auch fachbereichsübergreifende Teams bilden, die unsere Patienten mit dem nötigen Know-how ganzheitlich betreuen. Für die optimale Versorgung einiger besonderer Krankheitsbilder, wie z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, gibt es an unserer Kinderklinik sogar ein fest eingerichtetes Kompetenzzentrum.
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