Es werde das letzte Mal sein, dass Ton Lemmers im August mit seiner „Stella Maris“ das Molenspalier in Warnemünde passiert, um an der Hanse Sail teilzunehmen. Der 81 Jahre alte Kapitän will sein Schiff verkaufen und damit aus dem Chartergeschäft aussteigen. „Irgendwann muss man aufhören“, sagt Lemmers, der im April die Kapitänstauglichkeit für weitere zwei Jahre bestätigt bekam.
Eine Ausnahmeerscheinung
Er sei sich bewusst, dass er eine Ausnahme ist. Woran das liegt? „Die gute Sache ist, dass ich muss. Die Leute buchen und Krank sein kann man nicht. Wenn ich nach Kollegen gucke, die aufgehört haben: Die sind schnell alt geworden, wenn der Druck weg ist“, sagt Lemmers. Ist die „Stella Maris“ verkauft, will er sich um sein anderes Boot kümmern, mit seinem Sohn und seiner Partnerin weiter reisen.
Lemmers kam erstmals 1997 nach Rostock und seither immer wieder. Schon damals war der gelernte Schiffszimmermann und Physiotherapeut 55 Jahre alt. „Wir kannten Anfangs niemanden und haben dann hier echte Freunde gefunden“, verrät er.
Über zwei Generationen
Beeindruckt sei er jedes Mal wieder von dem System um die ehrenamtlichen Schiffsbetreuer*innen des Hanse Sail Vereins. Lange Jahre hat sich ein und dieselbe Frau um die Sorgen und Nöte der Stella-Maris-Besatzung gekümmert. „Sie war die älteste Schiffsbetreuerin und hat das sehr Ernst genommen“, sagt Lemmers und lacht. Seit ein paar Jahren werden er und sein Schiff von zwei jungen Zwillingen betreut, die sich mit viel Leidenschaft und Herz um das Schiff und die Crew kümmern würden.
Lemmers war zum Zeitpunkt der Podcast-Aufzeichnung mit der „Stella Maris“ auf der Kieler Woche. Und Stichwort Crew: An seiner Seite war lediglich die 19 Jahre alte Zora.
Vom erlernen der Freiheit
Zwischen beiden liegen über zwei Generationen. Warum Zora fast zwei Monate im Sommer vor ihrem Studium den 62 Jahre älteren Ton begleitet? Er gelte in Holland als Pionier der Charterschifffahrt. „Da kann ich viel lernen, von dem besten, dem ersten“, sagt sie.
Sie sei auf dem Schiff ihrer Eltern aufgewachsen. Wie das ihr Leben geprägt hat? „Ich durfte lernen, was Freiheit bedeutet“, sagt Zora. Sie habe heute keine Probleme, ihr Telefon einfach mal abzuschalten. „Auf dem Meer habe ich die Ruhe kennen und schätzen gelernt und die kann ich heute auch im Alltag einfach finden.“
Die Hanse-Sail-Superlative
Außerdem ein Thema der neuen Podcast-Folge: Superlative der 32. Hanse Sail. Die „Bima Suci“, das Segelschulschiff der indonesichen Marine, ist mit einer Länge von 111 Metern das längste Schiff der 32. Hanse Sail und hat mit über 11.000 Kilometern Luftlinie zum Heimathafen Surabaya die weiteste Anreise aller etwa 150 Teilnehmer*innen der diesjährigen Auflage.
Die größte Besatzung mit über 100 Kadett*innen stellt ebenfalls die „Bima Suci“, die kleinste die „Jolly Roger“. Der Stagsegelschoner kann schon von einer Person in Fahrt gebracht werden. Das älteste Schiff in diesem Jahr ist der Clipper Klara Marie aus Schweden. Das Schiff wurde 1884 gebaut und wird im Yachthafen Hohe Düne festmachen.
Podcast & Mitsegeln
Die vierte Folge des Hanse Sail Podcast „Aufgetakelt“ mit Ton Lemmers und der 19 jährigen Zora hören Sie auf allen gängigen Portalen wie Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Google Podcasts oder Deezer.
Sie wollen bei der Hanse Sail mitsegeln? Das gesamte Programm mit allen Teilnehmerschiffen der Hanse Sail kann man auf hansesail.com finden. Dort kann man auch die Törns buchen. Das Hanse Sail Büro ist darüber hinaus telefonisch (0381 38129 74 / -75) erreichbar oder bietet vor Ort Beratungsgespräche (Warnowufer 65).
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