Der Geschäftsführer der Münchner Stadtwerke Florian Bieberbach fürchtet angesichts der zunehmenden Zahl von E-Autos und Wärmepumpen eine Überlastung der Stromnetze in den kommenden Jahren: “Unsere Stromnetze sind für die Energiewende nicht gerüstet”, sagte Bieberbach ZEIT ONLINE. “Wenn in einem Wohngebiet plötzlich alle ein Elektroauto haben und dann alle gleichzeitig laden, könnte dies das lokale Stromnetz überfordern”, warnt er. Dann könnten die Energieversorger “künftig die steuerbaren Leistungen drosseln”, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Auch in München hätten die Stadtwerke das vor. Bei einer Überlastung würden man “schon gerne an der ein oder anderen Stelle den Ladevorgang von E-Autos drosseln”. Ein E-Auto würde dann beispielsweise anstatt mit 22 Kilowatt nur mit fünf Kilowatt laden.

Der Stadtwerke-Chef sieht außerdem ein „erhebliches Risiko einer Gasknappheit“. Die Lage sei immer noch angespannt. Es komme immer noch „viel zu wenig Gas in Deutschland an“. Wenn der nächste Winter kalt wird, werden wir noch mal in eine Krise rutschen. Deshalb sei es richtig, “jetzt so viele LNG-Terminals wie möglich ans Gasnetz anzuschließen”. Bieberbach befürchtet, dass die Bürgerinnen und Bürger die Brisanz der Lage unterschätzen, sagte er ZEIT ONLINE: “Jetzt besteht die Gefahr, dass die Menschen die Energiekrise nicht mehr so ernst nehmen, weil es eben einmal gut gegangen ist.

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