Derzeit sind viele Antibiotika in Deutschland nicht flächendeckend verfügbar, insbesondere Kinder-Präparate sind Mangelware. Die Stiftung Warentest hat 85 häufig verschriebene Antibiotika umfassend bewertet und klärt über deren Wirksamkeit auf. Wenn ein verordnetes Präparat nicht erhältlich ist, kann die Apotheke möglicherweise Alternativen aufzeigen. Die Apotheke ist verpflichtet zu helfen, wenn Eltern ein Rezept einreichen.

Antibiotika töten Bakterien ab oder hemmen sie in ihrem Wachstum. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn die Wirkstoffe beeinträchtigen nicht nur krankmachende Bakterien, sondern auch nützliche. Dadurch kann es unter anderem zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Bei übermäßigem Gebrauch besteht zudem ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung und Verbreitung resistenter Bakterien.

Die Stiftung Warentest hat die Wirksamkeit von 85 oralen Antibiotika mit insgesamt 29 verschiedenen Wirkstoffen bewertet. Die Wertungen reichen von „geeignet“ bis „wenig geeignet“. Ein Großteil der häufig verschriebenen Antibiotika erweist sich als geeignet für die Behandlung von Erkrankungen wie Mandel-, Blasen- und Lungenentzündungen. Allerdings: Breitband-Antibiotika sollten nur eingesetzt werden, wenn keine andere Behandlung möglich ist. Fluorchinolone bergen zudem das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen.

Eltern rät die Stiftung Warentest, in der Apotheke vor Ort um Rat zu fragen – etwa in einer, die in der Nähe der Praxis liegt. Oft wissen Kinderärztinnen und Kinderärzte, welche Antibiotika die Apotheke gerade da hat und berücksichtigen dies direkt beim Verordnen. Ansonsten kann die Apotheke beispielsweise Alternativen zu dem nicht lieferbaren Medikament in Absprache mit zuständigem Arzt oder Ärztin vorschlagen. Weitere Möglichkeiten sind importierte Präparate oder Rezepturen, die die Apotheke selbst herstellt.

Der Test Antibiotika findet sich in der August-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/antibiotika.

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