Schwungvoller Auftakt
Eine Hiobsbotschaft gab es schon am Abend vor der Partie. Eric Reibe hatte sich im Spiel gegen Polen verletzt und kann bei dieser EM leider nicht mehr mitwirken. Wir wünschen von dieser Stelle aus: Gute Besserung!
Linus Trettin hämmerte in der äußerst schwungvollen Anfangsphase einen Fastbreak-Dunk durch die türkische Reuse und konterte damit den Sprungball-„touch down“ der Türken. Die starteten besser und legten ein enormes Tempo vor (4:8). Aber Deutschland hielt physisch dagegen, brillierte im Zusammenspiel und war ebenbürtig (10:10). Bis zum Ende des ersten Viertels waren es jedoch die Türken, die offensiv besser zum Zug kamen und nach zehn Minuten knapp in Führung lagen (14:20).
Hinten Top, Vorne Top
An Intensität mangelte es dem Auftakt in den zweiten Spielabschnitt genauso wenig wie dem Beginn der Partie. Das DBB-Team setzte seine Länge defensiv schlau ein und wirkte wacher als das türkische Team. Am anderen Ende belohnten sich die U18-Jungen für die gute Arbeit in der Verteidigung. Erst machte Ivan Kharchenkovs Dreier den Vorsprung der Türkei endgültig zunichte (24:24), dann schlug die Stunde von Christian Anderson. Die Nummer drei im DBB-Dress wurde zunehmend gewinnbringend eingesetzt. Das Resultat: drei Pull-Up-Jumper in Folge sowie ein Treffer von außen zum 33:29 – alles aus dem Rhythmus der Offense. Bis zur Pause drehten die Schützlinge von Head Coach Christian Held die Partie gänzlich und gingen mit 40:33 in die Kabine.
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Weiterhin auf Kurs
An den wunderschön herausgespielten Dreier von Esli Edigin zum Abschluss der ersten Halbzeit knüpfte das DBB-Team nach dem Seitenwechsel unmittelbar an. Jack Kayil von der Freiwurflinie, Kharchenkov von außen, wieder Kayil, diesmal mit Zug zum Korb: Direkt nach der Pause schraubten die U18-Jungen die Führung auf einen zwischenzeitlichen Höchststand von 14 Punkten und übernahmen vollends die Kontrolle über diese Begegnung (47:33). Zwar spielten die Türken ihre Länge vor allem am offensiven Brett gut aus und erarbeiteten sich zweite Chancen. Jedoch hielt Deutschland die Türkei auf Distanz und blieb weiterhin auf Kurs (58:47).
Comeback-Gefahr?
Die Türkei warf zu Beginn des Schlussviertels nochmal alles in die Waagschale und versuchte mit aller Physis Anschluss zu halten. Der DBB-Nachwuchs ließ sich davon allerdings nicht aus dem Konzept bringen. Hannes Steinbach zum Beispiel ackerte ordentlich, setzte harte Blöcke und auch ein Ausrufezeichen mit seinem And-One-Putback zum 62:47. Ben Defty beschützte den Ring, blockte Würfe, sammelte Rebounds: Das deutsche Team hatte gleich mehrere adäquate Antworten auf die körperliche Spielweise der Gegner…
…bis die Türkei mit einem fulminanten 17:0-Lauf doch noch zur großen Aufholjagd ansetzte (65:66). Die U18-Jungen taten sich dabei sichtlich schwer, zur eigenen Stärke zurückzufinden. Die Würfe von außen fielen nicht mehr und in der Zone war zu diesem Zeitpunkt gegen physische Türken nichts zu holen. Erst der Steal von Anderson, der zu einfach Punkten von Jared Grey führte, stoppte den Lauf. Dazu noch ein Block von Johann Grünloh: Für die Crunch Time erkämpfte sich das DBB-Team nochmal einen Schub in Sachen Selbstvertrauen. Der Dreier von Linus Trettin zum 70:66 verschaffte Deutschland wieder etwas Luft.
Kayil erhöhte mit elf Sekunden auf der Uhr von der Freiwurflinie auf 72:67. Das Ding war durch, spätestens nachdem Defty erneut einen türkischen Layup abräumte. Am Ende ging Deutschland auch im dritten Gruppenspiel als Sieger vom Feld (74:67) und zog mit breiter Brust in die K.O.-Phase ein. Dort wartet am Mittwoch um 15:30 Uhr in Schweden der Viertplatzierte der Gruppe A (0 Siege, 3 Niederlagen).
„Jeder hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt!“
Head Coach Christian Held: „Glückwunsch an die Jungs zum Gruppensieg! Am Ende, als es darum ging, die Plays zu machen, haben wir einen Weg zurück ins Spiel gefunden. Wir hatten das Spiel eigentlich unter Kontrolle und dann muss man sagen haben die Türken das sehr, sehr gut gemacht mit ihrer Physis und ihrer sehr großen Lineup, wieder zurück ins Spiel zu kommen. Als wir dann auch ein bisschen größer gegangen sind haben wir das sehr gut gematcht und darüber auch das Spiel gewonnen. Außerdem möchte ich meine Assistant Coaches hervorheben, die eine unglaubliche Arbeit machen und sich hier jede Nacht um die Ohren schlagen, um die Videos zu schneiden. Sie hatten das Play nach der Auszeit gescoutet und wussten genau, welches Play die Türken laufen. Auch auf der Ebene nochmal Glückwunsch. Jeder hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Jetzt geht es übermorgen gegen Schweden, die mit Sicherheit auch alles reinwerfen wird. Das wird sicher auch wieder ein sehr umkämpftes und schwieriges Match.“
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