Würden Autofahrer ihre Reifen so lange fahren, bis die Mindestprofiltiefe erreicht ist, ließen sich Millionen von Altreifen einsparen. „So könnte die Nutzung von Reifen bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe allein in Europa jährlich rund 128 Millionen Altreifen einsparen“, erklärt Cyrille Roget, Direktor für Wissenschafts- und Innovationskommunikation bei Michelin, im Gespräch mit der aktuellen Ausgabe17 der Zeitschrift auto motor und sport. Derzeit liegt die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe in Europa bei 1,6 Millimetern. Allerdings wird bei Sommerreifen eine Mindestprofiltiefe von 3 mm empfohlen, bei Winterreifen sogar von 4 mm.

Besonders wichtig ist Roget auch die Reduzierung der Umweltbelastungen während des Fahrens, inbesondere durch den Reifabrieb. „75 bis 90 Prozent der Umweltbelastung eines Reifens fallen bei seiner Nutzung an. Hier liegt also ein großer Hebel, um die Ökobilanz massiv zu verbessern“, so Roget. Deshalb begrüße es der Reifenhersteller, dass der Reifenabrieb in die Euro-7-Bewertung aufgenommen wird. „Wir sind davon überzeugt, dass dies ein effizienter Weg ist, um den Abrieb von Reifen zu verringern und gleichzeitig die Reifen mit den größten Umweltauswirkungen vom Markt zu nehmen.“

Beim Reifenabrieb, der auf der Straße und somit in der Natur landet, sieht Michelin große Möglichkeiten, durch verändertes Reifendesign und andere Materialmischungen den Abrieb zu reduzieren. „Michelin konnte die Menge der Reifenabriebpartikel zwischen 2015 und 2020 bereits um fünf Prozent reduzieren. Auch in Zukunft werden wir weiter daran arbeiten, unsere Produkte zu verbessern“, so Roget. Michelin sei es gelungen, dass die aktuellen Reifenmodelle „bis zu 28 Prozent weniger Reifenpartikel emittieren als der Durchschnitt der Premium-Wettbewerber“. Weitere Einflussfaktoren seien allerdings unabhängig vom Reifen die Beschaffenheit der Straße, Wetterbedingungen, Fahrzeugspezifikation wie das Gewicht und der Fahrstil.

Redakteurin: Birgit Priemer

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