Wenn es darum geht, unsere Verkehrs- und Datennetze, unsere Straßen und Brücken fit für die Zukunft zu machen, so mag man zuerst an Beton und Stahl, an die kürzeste und möglichst gut zu verlegende Strecke von A nach B denken. Was wenig bekannt ist: Großes leisten Seiltrommeln, damit die Verbindungsadern für unsere Infrastruktur pulsieren. Denn erst mit ihnen lassen sich Bauprojekte sprichwörtlich gut abwickeln. Wie groß dieser Beitrag ist, beziffert der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE). 

Seien es Gebäude, Brücken oder Trassen für eine verbesserte Mobilitäts-Infrastruktur: Für Bauwerke benötigen wir Kabel und Seile und damit auch Seiltrommeln für deren Transport und Verlegung. Welche Dimensionen solche Projekte haben, zeigt ein architektonisches Highlight: In Istanbul verbindet die Fatih Sultan Mehmet Hängebrücke über die Meerenge des Bosporus Europa und Asien miteinander. Über eine Länge von mehr als 1,5 km in Istanbul spannt sich die Brücke über den Bosporus: Für die Statik sorgen starke Seile. Damit bei der aktuell laufenden Erneuerung der Brücke alles rund läuft, kommen Seiltrommeln ins Spiel. Und davon braucht es viele: Die verwendeten Offenen Spiralseile sind bis zu 92 Meter lang, wie der Schweizer Lieferant die Fatzer AG aus Romanshorn erläutert. Von diesen Seilen werden 240 Stück benötigt. Bevor diese Seile sich über den Bosporus schwingen dürfen, ruhen sie aufgewickelt auf 120 Seiltrommeln mit stattlichen 2,2 Metern Durchmesser. Zum Bosporus gelangen die Seiltrommeln per LKW aus Deutschland in die Niederlande und per Schiff nach Istanbul. Solche Seiltrommeln gehören zu den Großen ihrer Zunft:  Die Einsatzfelder von Seiltrommeln reichen von aus Sperrholz gefertigten Trommeln, die nur fünf bis sechs Kilogramm wiegen, bis zu Trommeln für Seekabel aus Holz und Stahl, die es auf 500 Tonnen und mehr bringen. 

Ob Groß oder Klein: Die Seiltrommeln für solche Projekte stammen aus dem wichtigsten nachwachsenden Rohstoff: Holz. „So kreisrund wie Seiltrommeln gebaut sind, so bewegt sich auch ihr Rohstoff, das Holz, im Kreislauf. Denn Seiltrommeln werden viele Male verwendet. Und sollten sie nicht mehr auszubessern oder zu reparieren sein, so lassen sie sich zu anderen Holzprodukten weiterverarbeiten”, erklärt HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner. 

Maracana: Seile im Dienst des Fußball-Runds
Nicht nur für Mobilitäts-Infrastruktur, auch für Kulissen bei der schönsten Nebensache der Welt dienen Holzverpackungen wie Trommeln und Paletten als Träger für Seile, die an Dach und Fassade für Stabilität sorgen. Damit im Innern der Arena das Runde ins Eckige findet. Zum Beispiel in Brasilien im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro, das 2013 komplett renoviert wiedereröffnet wurde. Seile nutzte man dort vor allem für die elegante Dachkonstruktion. 

Ein Jahr nach Abschluss der Renovierung wurde Deutschland im Maracana-Stadion Fußball-Weltmeister. „Sei es München 1974 oder Maracana 2014. Deutschlands Fußball-Erfolge scheinen eng mit Seilkonstruktionen in den Stadien verknüpft”, so HPE-Geschäftsführer Kirschner scherzend und ergänzt augenzwinkernd: Sollte weiterer Bedarf an diesem Erfolgsgaranten bestehen, so liefern unsere Unternehmen verlässlich und rechtzeitig die Holzverpackungen für solche Seile und weitere Komponenten dafür auch für kommende Finale, seien es Trommeln, Paletten oder Kisten aus dem Erfolgs-Rohstoff Holz.” 

Über den Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V.

Der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. feierte 2019 sein 150-jähriges Bestehen. Er ist ein Fachverband mit mehr als 420 überwiegend inhabergeführten Unternehmen aus allen Bereichen der Holzpackmittelindustrie, die etwa 80 % des Branchenumsatzes von rund 2,3 Mrd. Euro repräsentieren. Die Mitglieder des HPE sind Anbieter von Paletten, Packmitteln, Kabeltrommeln, Steigen und Spankörben aus Holz sowie Dienstleister aus den Bereichen Verpacken, Containerstau und Logistik. Damit leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung, zum Funktionieren der Wirtschaft und Logistikketten sowie der kritischen Infrastrukturen. Der hochgerechnete Holzbedarf der Branche liegt – inklusive der Kleinbetriebe unter 20 Mitarbeitern – bei rund sechs Mio. Kubikmetern. Weitere Informationen unter www.hpe.de

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