Schon im Mittelalter gab es Parkettböden. Die Vorläufer des heute bekannten und beliebten Bodenbelags sahen allerdings noch deutlich anders aus. Es begann im 13. Jahrhundert damit, dass rohe Bohlen nebeneinandergelegt wurden. Daraus entwickelte sich eine verfeinerte Variante mit gehobelten Dielen. In der frühen Neuzeit (16. Jahrhundert) schließlich gab es das Parkett als edlen, repräsentativen Bodenbelag mit unterschiedlich langen Dielen. Durch die Herrschaft einiger Länder in Kolonien kamen zudem exotische Holzsorten nach Europa. Vor allem Herrscherhäuser und andere Adlige verliehen ihrer Residenz durch Parkett ein edles Ambiente. Besonders französische Barockschlösser stachen im 17. und 18. Jahrhundert durch ihre Parkettböden mit Tafeln aus edlen Hölzern wie Kirsche, Nuss- und Birnbaum hervor. Teilweise waren diese Böden mit kunstvollen Intarsien geschmückt.
Für eine breitere bürgerliche Schicht wurde Parkett erst im 19. Jahrhundert erschwinglich. Eine verfeinerte Holzbearbeitung mit Dampfmaschine und Sägewerk machte dies möglich. Breite Dielen wurden jetzt zunehmend durch schmale Stäbe ersetzt. Einen Schub erlebte die Parkettentwicklung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als Mosaikparkett und fugenlos geklebte Lamellen aufkamen. 1941 erhielt eine schwedische Firma ein Patent auf das Dreischichtparkett. Die Lamellen wurden bereits im Werk auf eine Holzplatte geklebt und versiegelt. In den 1970ern entstand in der Schweiz das Zweischichtparkett, das sich aufgrund seiner geringen Höhe sehr gut für die Renovierung eignete. Die industrielle Produktion und die perfektionierte Versiegelung machten Parkett erschwinglich und pflegeleicht. In den 80/90er Jahren kam es zu einer Rückbesinnung auf geölte Böden als Ausdruck von mehr Natürlichkeit.
So abwechslungsreich die optische Geschichte des Parketts ist, so verschieden sind auch die Verlegetechniken. Das bloße Auflegen der Bohlen wurde später durch Nageln und Kleben ersetzt. Die schwimmende Verlegung ist erst in jüngster Zeit hinzugekommen. Weil die feste Verbindung des Parketts mit dem Untergrund aber große Vorteile in Bezug auf Schallentwicklung und Energieeffizienz in Verbindung mit einer Fußbodenheizung hat, ist die vollflächige Klebung nach wie vor Technik Nr. 1 unter den Verlegearten.
Bei der Qualität und gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Klebstoffen hat sich viel getan. Die in früheren Jahrzehnten benutzten Kleber bestanden teilweise aus problematischen Inhaltsstoffen, die heute durch innovative Weiterentwicklungen ersetzt werden konnten.
Verbraucherinnen und Verbraucher, die wohngesunde Produkte bevorzugen, sollten auf Klebstoffe achten, die mit dem Emicode, einem Gütesiegel der Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte (GEV), versehen sind. Diese enthalten keinerlei Lösemittel, entsprechen sehr strengen Emissionskriterien und unterliegen einer entsprechenden Zertifizierung und Überwachung. Dasselbe gilt übrigens auch für Lasuren, Lacke und Versiegelungen.
Fest auf den Untergrund geklebtes Parkett hat einen weiteren entscheidenden Vorteil: Es kann mehrmals abgeschliffen und aufbereitet werden. Nach dieser Behandlung sieht der Boden aus wie neu. Aufgrund dieser Langlebigkeit und aufgrund des nachwachsenden Holzes ist Parkett nachhaltig par excellence. Zumal das Holz während der gesamten Nutzungszeit CO2 speichert.
Parkett hat eine lange Geschichte hinter sich. Und aktuell sieht es danach aus, als ob diese Erfolgsgeschichte noch lange fortgeschrieben werden wird.
Die Initiative pik ist ein Zusammenschluss führender Unternehmen und Verbände der Parkett- und bauchemischen Industrie sowie des Fachhandwerks und -journalismus. Pik-Mitglieder sind Bona (www.bona.com), Bostik (www.bostik.de), der Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik (www.bv-parkett.de), GEV (www.emicode.com), Jaso (www.jaso.de), Mapei (www.mapei.de), Murexin (www.murexin.com), „ParkettMagazin“ (www.magazinparkett.de), Schönox (www.schoenox.de), Stauf (www.stauf.de), Thomsit (www.thomsit.de) und Uzin Utz (www.uzin-utz.com).
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