„Die Mischung aus Ignoranz und Arroganz, mit der die Kassen Jahr für Jahr in die Verhandlungen gehen, vermittelt fälschlicherweise den Eindruck, als ginge es hier um ihr Geld, das sie nach Gutdünken mehr oder weniger gnädig denen zuteilen, die die Versorgung ihrer Versicherten gewährleisten“, sagte Hensel. So sehr die Kassen sich aber auch darin gefielen, Ärztinnen und Ärzten zu Behandlungsbeginn inakzeptable „Angebote“ vor die Füße zu werfen, dürfe dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nicht um ihr Geld, sondern um das ihrer Beitragszahler gehe. Und in deren Interesse, da ist Hensel sicher, liege es nicht, die von ihnen genutzten Strukturen einer wohnortnahen medizinisch hochwertigen Versorgung kaputtzusparen. Dies sei kein verantwortungsvoller Umgang mit anvertrauten Versicherten-Geldern. Dass die Kassen in diesem Zusammenhang regelmäßig das Bild des gierigen Spitzenverdieners zeichneten, helfe am Ende niemandem, wenn infolge unzureichender Honorare Praxen aus wirtschaftlichen Gründen nicht weitergeführt würden und sich die Versorgung verschlechtere.
Hensel: „Es wäre am Ende auch ein gutes Zeichen für die Selbstverwaltung, wenn sich beide Verhandlungsseiten verantwortungsvoll verhalten und nicht von vornherein auf den Vermittler setzen – so wie das in den vergangenen Jahren leider regelmäßig von den Kassen erzwungen worden ist“.
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