Auch im letzten Heimspiel der regulären Saison 2023 mussten die Oberschwaben eine Niederlage gegen den amtierenden deutschen Meister hinnehmen. Dabei startete das Team von Head Coach Sascha Brändle gut in die Partie. Nachdem der ehemalige Quarterback Alexander Kronborg Bjerre das Team drei Spieltage vor Schluss kurzfristig verlassen hatte, führte der etatmäßige Wide Receiver und Ersatz-Quaterback Willem Vancompernolle die Offense der Ravensburger aufs Feld.

Und dieser arbeitete sich mit den Angriffsreihen direkt im ersten Drive der Partie übers Feld. Dabei war vor allem das Laufspiel, um Running Back Lennies McFerren und die Offensive Line für den Gegner kaum zu stoppen. In Kombination mit Neuzugang David Zabrodin schafften die Oberschwaben innerhalb von kurzer Zeit den ersten Touchdown der Partie. Nach erfolgreichem Kick von Linus Diez stand es 07:00. Solch eine Start hatten sich die knapp 1100 Zuschauer im TSB-Stadion natürlich erhofft.

Aber auch die Unicorns aus Schwäbisch Hall hatten einen schlagkräftigen Angriff und wussten diesen gewinnbringend einzusetzen. Vor allem das vielseitige Passspiel sollte sich an diesem Spieltag als erfolgreich erweisen. Und so beendete Hall auch seinen ersten Drive mit einem schönen Touchdown-Pass von Quarterback Ian Gehrke auf Receiver Tyler Rutenbeck. Dieser hatte erst am vergangenen Wochenende seinen 100. Touchdown-Pass in die Geschichtsbücher der ERIMA GFL eingetragen.
In den folgenden Drives versuchten die Razorbacks neben dem Laufspiel auch das Passspiel zu etablieren. Dabei zeigt sich leider, dass die kurze Vorbereitung noch nicht zu einer perfekten Abstimmung zwischen Quarterback und Receivern geführt hatte. Glücklicherweise konnte die Verteidigung der Razorbacks an die starke Leistung gegen die Allgäu Comets anknüpfen und den Angriff der Unicorns ebenfalls stoppen.

Kurz vor Ende des ersten Quarters fanden die Unicorns jedoch eine Lücke in der Verteidigung und Mike Gentili vollendete einen Lauf über 74 Yards mit einem Touchdown. Es sollte aber noch schlimmer kommen. Direkt im anschließenden Drive unterlief Vancompernolle eine Interception, die Tim Eckelmann bis an die Ravensburger 13-Yard-Line trug. Dabei wurde er von den beiden Offensive Line Spielern Ludvig Haglund und Jake Suggett gestoppt. Unglücklicherweise verletzte sich Suggett dabei so schwer, dass er für den Rest des Spiels ausfiel.

Zu Beginn des zweiten Quarters überbrückten die Unicorns die fehlenden Yards zum Touchdown und es stand 21:7. Im folgenden Drive schafften es die Oberschwaben nicht, einen Touchdown zu erzielen, und mussten nach 10 Spielzügen den Ball an die Unicorns abgeben. Diese wurden jedoch erneut von einer starken Ravensburger Verteidigung gestoppt und nach 3 Spielzügen vom Feld geschickt. Aber auch der nächste Drive der Oberschwaben brachte nichts Zählbares ein, und nach acht Spielzügen erfolgte ein erneuter Ballwechsel. Die Ravensburger Defensive um Linebacker Jeremy Conley war hellwach und schaffte es erneut, keinen First Down zuzulassen. So ging es mit einem Stand von 21:7 in die Pause.

Die zweite Halbzeit begannen die Unicorns mit dem Ball, und es schien, als hätten sie in der Halbzeit die richtigen Anpassungen vorgenommen. Nach acht Spielzügen fand Gehrke seinen Receiver Julius Klenk für einen Touchdown, und es stand 28:7. Die Oberschwaben gaben jedoch auch nach diesen Rückschlägen nicht auf und starteten erneut mit einem erfolgreichen Laufspiel. Nach einem First Down durch Lennies McFerren unterlief den Razorbacks jedoch erneut eine Interception, und die Unicorns erhielten den Ball in aussichtsreicher Position. Diese Chance ließen sich die Spieler aus Schwäbisch Hall nicht entgehen, und nach einem Lauf von Lars Kozlowski stand es 35:7. Aber es sollte noch schlimmer für die ifm Razorbacks kommen. Nach einem gelungenen Pass von Vancompernolle auf McFerren und einigen Yards Raumgewinn verlor McFerren den Ball, und das Angriffsrecht wechselte erneut. Das vielbeschworene Momentum lag eindeutig auf Seiten des Tabellenzweiten, und die Unicorns beendeten den nächsten Drive mit einem Touchdown zum 42:7.

Auch wenn die Ravensburger nicht aufgaben und einen guten Drive über 14 Spielzüge und 62 Yards zeigten, gelang es ihnen nicht, Punkte zu erzielen. Dies gelang den Unicorns wenig später durch Nico Wiedmann nach einem Pass von Jonas Lohmann zum Endstand von 49:7.

Insgesamt sahen die Zuschauer ein intensives und kräftezehrendes Spiel der ifm Razorbacks, das leider erneut nicht von Erfolg gekrönt wurde. Entsprechend befinden sich die Oberschwaben spätestens nach diesem Spiel im Abstiegskampf und müssen ihren Fokus auf die nächsten beiden Spiele gegen den Tabellenletzten aus Marburg und den direkten Tabellennachbarn aus München legen. „Dass Schwäbisch Hall erstklassigen Football spielt, war uns von vornherein klar“, gab Headcoach Sascha Brändle nach dem Spiel unumwunden zu. „Wir wussten, dass wir nur eine Chance haben, wenn wir ein fehlerfreies Spiel abliefern. Das ist uns nicht gelungen, und das Ergebnis gegen eine so starke Mannschaft fällt entsprechend deutlich aus.“ Die kommenden zwei Wochen bis zum Spiel gegen die Marburg Mercenaries wollen die Razorbacks nutzen, um weiter an ihrer neu aufgestellten Offensive zu feilen und sich auf den Gegner einzustellen. Wie erfolgreich ihnen das gelingt, wird sich dann am 27.08.2023 um 15 Uhr in Marburg zeigen.

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