Jodie Christianson ist zwölf Jahre alt und ein ganz normaler Junge in einer ganz normalen US-Kleinstadt. Doch seine einfache Kindheit endet abrupt, als Jodie einen Unfall mit einem Truck ohne einen einzigen Kratzer überlebt. Ein Wunder – oder gar ein sicheres Zeichen dafür, dass Jodie der wiedergeborene Erlöser Jesus Christus ist? Als Jodie noch mehr Dinge tut, die ihm eigentlich unmöglich sein sollten, ist in seinem Leben und seiner Stadt plötzlich nichts mehr wie zuvor: Religiöse Fanatiker, Kirche, Politiker und geldgierige Vermarkter, ganz zu schweigen vom Militär, beginnen sich für den Jungen zu interessieren. Die wenigsten haben dabei mehr als ihre eignen Interessen oder gar das Wohl des Jungen im Kopf – dabei sieht die Welt dem Untergang entgegen und bräuchte ganz dringend einen Heiland.
Mark Millar und Peter Gross stellen faszinierend und enorm unangenehm die Frage: Was würde eine Gesellschaft, die ganz real ihren eigenen Untergang durch Gier und Raubbau an der Umwelt vorantreibt, tun, wenn ihr ein Erlöser geschenkt würde? Zudem war es Millar immer ein Anliegen – ob in Kick-Ass, Jupiters’s Legacy, Genosse Superman oder Wolverine – zu hinterfragen, ob und wie sich Helden von ihrer Macht und der sie umgebenden Welt korrumpieren lassen. Dieses Gedankenspiel treibt er in American Jesus auf die Spitze, denn der Messias wäre doch wohl der größte aller Helden, selbst wenn er kein Cape trägt …
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