Kann sich ein Abenteurer und ehemaliger Fremdenlegionär in die sozialistische Gesellschaft der DDR einfügen? Wie reagieren die anderen Menschen auf seine oft abweichenden Vorstellungen vom Leben und auf seine oft ungewöhnlichen Handlungsweisen wie zum Beispiel das blitzschnelle Durchspringen von Glasscheiben? Fragen wie diesen geht Herbert Otto, der am 24. August 2003 gestorben war, in seinem erstmals 1970 im Aufbau-Verlag Berlin veröffentlichten Roman „Zum Beispiel Josef“ nach. Und Josef findet schließlich eine neue Heimat, erfüllende Arbeit und die Liebe einer Frau.

„Zum Beispiel Josef“ ist eines von elf Büchern von Herbert Otto im Programm von EDITION digital. Dazu gehören auch sein stark autobiografisch gefärbtes Romandebüt „Die Lüge“ von 1956, in dem es um die Wandlung eines deutschen Soldaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft geht, das Kuba-Buch „Republik der Leidenschaft“ (1961), die auch in englischer Sprache vorliegende Erzählung „Zeit der Störche“ über Ansprüche an die Liebe (1966), der Roman „Die Sache mit Maria“ (1976) über ein kämpferisch-anarchistisches, unvollendetes Leben sowie der erotische Gesellschaftsroman „Der Traum vom Elch“ (1983) und der Roman „Das Hundeohr“ in dem er Autor die ziemlich ungewöhnliche Geschichte des weitgereisten Artisten Edgar Deutschmann erzählt (1997). Die E-Books von Herbert Otto sind unter edition-digital.de sowie im Online-Buchhandel zu haben.

Herbert Otto wurde als Sohn eines Arbeiters und einer Näherin am 15. März 1925 in Breslau geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine kaufmännische Lehre in Breslau und arbeitete anschließend als Angestellter bei einer Bank. 1943 wurde er Mitglied der NSDAP. Von 1943 bis 1944 nahm er als Angehöriger der Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil. Er geriet in rumänische, dann in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1948 entlassen wurde. Nach dem Besuch der Antifa-Zentralschule in Moskau kehrte er 1949 nach Deutschland zurück. In Moskau hatte er auch Ästhetik und Philosophie studiert. In der DDR wirkte er als Funktionär der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, als Dramaturg und als Lektor im Verlag Kultur und Fortschritt. Anschließend lebte er als freier Schriftsteller in Kleinmachnow, später in Potsdam.

Herbert Otto war Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, Vorsitzender des Bezirksverbandes Potsdam und Mitglied des Vorstandes des Gesamtverbandes. Ab 1987 gehörte er dem PEN-Zentrum der DDR, später dem ostdeutschen und schließlich dem PEN-Zentrum Deutschland an. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, so 1956 und 1961 mit dem Theodor-Fontane-Preis des Bezirks Potsdam, 1971 mit dem Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR, 1977 mit dem Vaterländischen Verdienstorden und 1978 mit dem Nationalpreis der DDR. Vier seiner Bücher waren auch verfilmt worden, darunter „Der Traum vom Elch“. Die Verfilmung von „Die Sache mit Maria“ war dagegen 1980 abgebrochen worden. Der Schriftsteller starb am 24. August 2003 in Ahrenshoop.

Über die EDITION digital Pekrul & Sohn GbR

EDITION digital war vor 28 Jahren ursprünglich als Verlag für elektronische Publikationen gegründet worden. Inzwischen gibt der Verlag Krimis, historische Romane, Fantasy, Zeitzeugenberichte und Sachbücher (NVA-, DDR-Geschichte) sowie Kinderbücher gedruckt und als E-Book heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen sowie Belletristik und Sachbücher über Mecklenburg-Vorpommern. Bücher ehemaliger DDR-Autoren werden als E-Book neu aufgelegt. Insgesamt umfasst das Verlagsangebot, das unter www.edition-digital.de nachzulesen ist, mehr als 1.300 Titel. E-Books sind barrierefrei und Bücher werden klimaneutral gedruckt.

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