Seit der Einführung des Deutschlandtickets am 1. Mai ruft die ARD dazu auf, Erfahrungen im ÖPNV mit ihr zu teilen. Mehr als 5.000 Berichte von Fahrgästen gingen bislang ein (Hier geht’s zur interaktiven Deutschland-Karte). Das Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität hat die Publikumsaktion ausgewertet. Der Analyse zufolge ist Zuverlässigkeit das ausschlaggebende Kriterium der Deutschen bei der Wahl ihres Verkehrsmittels. In der Reihenfolge der danach wichtigsten Faktoren landen Taktdichte auf Platz 2 und die Fahr- und Wartezeit auf Platz 3 und 4, noch vor den Fahrpreisen. Vor Einführung des Deutschlandtickets hatten die Kosten weitaus mehr Gewicht bei der Frage Auto oder ÖPNV, sagt Verkehrsökologe Prof. Jochen Eckart von der Hochschule Karlsruhe, der das Auswertungsteam leitet.
Das Deutschlandticket führt dazu, dass Autos etwas seltener genutzt werden
Das Deutschlandticket führt zu einer stärkeren Nutzung des ÖPNV und reduziert auch den Autoverkehr. Das zeigt eine repräsentative Meinungsumfrage von Infratest Dimap im Auftrag des SWR. Der zufolge geben 23 Prozent der Besitzerinnen und Besitzer eines Deutschlandtickets an, seltener mit dem Auto zu fahren, seit sie das Ticket haben. „Das ist aus meiner Sicht ein überraschend deutlicher Beitrag zur erforderlichen Mobilitätswende“ “, so Prof. Jochen Eckart. Die ARD-Mitmachaktion zeigt: 10 Prozent der Menschen, die ein Deutschlandticket besitzen, steigen vom Auto auf den ÖPNV um. Bei Personen ohne Deutschlandticket ist dies so gut wie nie der Fall.
Vielen bringt das Deutschlandticket offenbar nichts
Für 42 Prozent der von Infratest Dimap bundesweit Befragten kam die Nutzung des Deutschlandtickets allerdings nicht in Frage. 40 Prozent können sich den Kauf vorstellen und 16 Prozent haben bereits ein Deutschlandticket. Die meisten (72 %) Käufer des Deutschlandtickets hatten auch zuvor mindestens einmal pro Woche den ÖPNV genutzt.
Das Verkehrsverhalten ändert sich
Prof. Eckarts Kernaussage aus der Analyse der ARD-Mitmachaktion und der Meinungsumfrage: „Die Einführung des Deutschlandtickets hat eine Änderung des Verkehrsverhaltens bewirkt: Durch das Deutschlandticket wird der ÖPNV häufiger und das Auto seltener genutzt. Für eine Mobilitätswende müssen jedoch darüber hinaus Maßnahmen ergriffen werden, um den ÖPNV attraktiver zu machen und auch alle zu erreichen, die ihn noch nicht nutzen.“ Die Verkehrsunternehmen müssten deshalb, so Prof. Eckart, den ÖPNV dringend zuverlässiger bzw. pünktlicher machen und die Bundesländer als Aufgabenträger für höhere Taktdichte und kürzere Fahrt- und Wartezeit sorgen.
Alle Ergebnisse und Informationen zum Downloaden
Mehr Informationen zum ARD-Thementag #Bahnfahren, alle Ergebnisse der Mitmachaktion #besserBahnfahren und die internen Akten des Eisenbahnbundesamtes (EBA) zu gefährlichen Sicherheitsproblemen im Bahnbetrieb finden Sie ab sofort unter:
daserste.de/-presse-thementag-bahnfahren100
Crossmedialer ARD-Thementag #Bahnfahren am 4. September 2023
Welche Erfahrungen haben die Menschen mit dem Bahnfahren? Kann das Deutschlandticket zur Verkehrswende beitragen? Wie steht es um unser Schienennetz? Diesen Fragen widmet sich die ARD am Montag, 4. September 2023, mit einem crossmedialen Thementag im Ersten, der ARD Mediathek und ARD Audiothek, im Hörfunk und in den Dritten Programmen.
Der Themenabend im Ersten:
20:15 Uhr im Ersten und ab 5:30 Uhr in der ARD Mediathek
Besser Bahnfahren! – Was muss sich ändern?
21:00 Uhr im Ersten und im Anschluss in der ARD Mediathek
Hart aber fair: Zu spät, zu schlecht, zu teuer – Warum ist die Bahn so kaputt?
22:50 Uhr im Ersten und ab 5:30 Uhr in der ARD Mediathek
ARD Story: Sicher Bahnfahren! – Was muss sich ändern?
Aktuelle Podcasts zum ARD-Thementag #Bahnfahren finden Sie in der ARD Audiothek.
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