Die Dekarbonisierung der Industrie spielt beim Erreichen der Klimaziele eine zentrale Rolle. Bis 2030 ist die Industrie gefordert, ihre Emissionen um 28 Prozent zu reduzieren. Das Klimaziel bis 2045 für Deutschland lautet: Treibhausgasneutralität. Dafür ist ein schneller Ausbau der Produktionskapazitäten von Netto-Null-Technologien notwendig.

Das Industrieforum 2023 „Auf dem Weg zu Net Zero: Technologien für die Transformation“ im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin stellte die Technologien in den Mittelpunkt, die es für die Dekarbonisierung der Industrie braucht.

„Die Breite der Wirtschaft braucht bezahlbare Energie – nicht zuletzt, um in klimafreundliche Technologien investieren zu können.“, sagte Dr. Achim Dercks, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer. „Das zeigt auch das aktuelle IHK-Energiewende-Barometer. In der energieintensiven Industrie schränkt fast die Hälfte der Firmen ihre Investitionen sogar in den Kernbereichen ein. Damit die Ausweitung der Produktionskapazitäten von Netto-Null-Technologien am Standort Deutschland gelingen kann, sind verbesserte Rahmenbedingungen das A und O: Dazu gehören neben bezahlbarer Energie echte Verfahrensbeschleunigung bei den Genehmigungen genauso wie praxisnahe und verlässliche Dokumentationsregeln. Für die Breite der Unternehmen sollten geförderte Energiepartnerschaften zwischen Energieproduzenten und Unternehmen den Ausbau erneuerbarer Energien anschieben.“

„Die Dekarbonisierung der Industrie findet vor Ort an den Produktionsstandorten statt. Wir müssen deshalb die Akteure in den Regionen – die Unternehmen, die Verwaltung und die Zivilgesellschaft – unterstützen und Bund, Länder und Kommunen stärker vernetzen. Mit der vom BMWK ins Leben gerufenen Service- und Beratungsstelle für regionale Industrieinitiativen haben wir ein wichtiges Bindeglied für diesen Prozess geschaffen. Die regionalen Industrieinitiativen bieten Vernetzungsmöglichkeiten, ermöglichen den Wissenstransfer und schaffen Synergieeffekte für ihre Mitglieder. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Transformation der Industrie“, verdeutlichte Udo Philipp, beamteter Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, dem Publikum des Industrieforums. Er betonte außerdem, dass für den Umbau hin zu einer klimaneutralen Industrie ein Ausbau von Produktionskapazitäten für Transformationstechnologien in der Europäischen Union notwendig sei: „Eine klimaneutrale Industrie setzt voraus, dass die entsprechenden Technologien vorhanden sind – für Wirtschaft und Privathaushalte. Die Schlüsseltechnologien reichen von Wind- und Solarkraft bis hin zu Elektrolyseuren und Energiespeichern. Unser Ziel ist es, die Produktionskapazitäten in Deutschland und der EU schnell und signifikant auszuweiten, Abhängigkeiten zu reduzieren und den Umbau zu einer klimaneutralen und wettbewerbsfähigen Industrie zu befördern.“

Auf dem Panel diskutierte Sofie Geisel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung und Moderatorin der Veranstaltung, mit Dr. Achim Dercks, Frank Peter, Direktor Industrie bei Agora Energiewende, Udo Philipp und Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl, über Rahmenbedingungen für produzierende Unternehmen von Netto-Null-Technologien.

Auf dem Industrieforum 2023 am 5. September 2023 kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen, um sich über die Gestaltung der Dekarbonisierung der Industrie in den Regionen auszutauschen.

Das Industrieforum 2023 ist eine Veranstaltung der Service- und Beratungsstelle für regionale Industrieinitiativen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und in Zusammenarbeit mit dem Bündnis „Zukunft der Industrie“. Die Service- und Beratungsstelle vernetzt, begleitet und stärkt bundesweit regionale Industrieinitiativen.

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