Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat durch die Corona-Pandemie stark gelitten, die Folgen von mangelnder Bewegung und erhöhtem Medienkonsum in dieser Zeit wirken nach. Das Präventionsprojekt OrthoKids der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) will frühzeitig körperliche Fehlentwicklungen bei Kindern und Jugendlichen erkennen und behandeln. Zum Start des neuen Schuljahres bietet OrthoKids deshalb orthopädische Screenings für Schulklassen an. 

Viele Schmerzen, unter denen Erwachsene leiden, haben ihren Ursprung in Kindheit und Jugend, weil Fehlstellungen oder Skelettdeformationen wie Skoliose oder O-Beine nicht frühzeitig erkannt und behandelt wurden. Zu Beginn des neuen Schuljahres will OrthoKids deshalb Schulen für Klassenscreenings gewinnen. Konkret richtet sich das Angebot an Kinder zwischen 10 und 14 Jahren vor allem in den Klassenstufen 5 bis 8. 

Die Organisation übernimmt das OrthoKids-Team der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBW) und des Klinikums Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Schule und niedergelassenen Orthopädinnen oder Orthopäden. Den teilnehmenden Schulen entstehen keinerlei Kosten. Vor Ort wird das Screening mit den OrthoKids-Studienkoordinatorinnen sowie einer teilnehmenden OrthoKids-Orthopädin oder einem Orthopädin durchgeführt. 

OrthoKids hat das Ziel, einen orthopädischen Check-up als reguläre Vorsorgeuntersuchung zu etablieren. Deshalb sollen rund 20.000 Kinder im Projektzeitraum untersucht werden. 

„Schulleiterinnen und Schulleiter sollten unbedingt diese Möglichkeit zu einem kostenlosen Check-Up von Kindern zwischen 10 und 14 Jahren nutzen, um eine gesunde körperliche Entwicklung sicherzustellen“, so Dr. med. Karsten Braun, Vorstandsvorsitzender der KVBW. Als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie weiß Braun, welche Folgen unbehandelte orthopädische Fehlstellungen im Erwachsenenalter haben können. „Viele Behandlungen und Operationen wären überflüssig, wenn die Patienten und Patientinnen schon in ihrer Kindheit orthopädisch versorgt worden wären.“  Das gilt beispielsweise für Skoliose – eine Krankheit, die etwa zwei Prozent aller Kinder betrifft. „Je früher Skoliose diagnostiziert wird, um so effizienter ist die Therapie und ein Fortschreiten der Krankheit, die u.a. zu Gelenkverschleiß und Bandscheibenproblemen führen kann, wird vermieden“, ergänzt Prof. Thomas Wirth, Ärztlicher Direktor der Orthopädie im Olgahospital des Klinikums Stuttgart. Er beobachtet, dass durch die Zunahme von Adipositas im Kinder- und Jugendalter auch verstärkt orthopädische Fehlstellungen auftreten. 

Bei im Zuge der Klassenscreenings diagnostizierten Auffälligkeiten werden entsprechende Behandlungsmaßnahmen im Rahmen der Regelversorgung eingeleitet. 

Schulleiter oder Elternvertreter, die Interesse an einem Klassenscreening haben, können sich direkt an das OrthoKids-Team wenden, Telefon 0711/7875-3883 oder per E-Mail an orthokids@kvbawue.de. 

Weitere Informationen unter: www.ortho-kids.de 

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