• 19 Prozent der Verbraucher:innen in Deutschland haben schon einmal ein digitales Endgerät in gebrauchtem Zustand gekauft. Am häufigsten werden Smartphones erworben.
  • Die überwiegende Mehrheit der Käufer:innen gebrauchter digitaler Geräte hat gute oder sogar sehr gute Erfahrungen gemacht. 91 Prozent geben ein positives Feedback.
  • Viele potenzielle Konsument:innen haben Bedenken bezüglich ge-brauchter Elektronikartikel. Für 63 Prozent kommt ein Gebrauchtkauf zurzeit (eher) nicht in Frage.

Weniger als ein Fünftel der Menschen in Deutschland hat schon einmal ein digitales Endgerät auf dem Zweitmarkt gekauft. Dabei machen Verbraucher:innen beim Kauf von Secondhand-Elektronik wie Smartphones überwiegend gute Erfahrungen. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Befragung der Verbraucherzentralen. Der Kauf gebrauchter Technik kann helfen, wertvolle Ressourcen zu sparen, die Umwelt zu schützen und das Klima zu schonen.

„Nachhaltig konsumieren heißt auch, Dinge aus zweiter Hand zu kaufen“, erklärt Julia Gerhards von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Mittlerweile gibt es ein großes Secondhand-Angebot an Mobiltelefonen, Tablets oder Notebooks.“ Aber nur 19 Prozent der Deutschen geben an, schon einmal gebrauchte, erneuerte oder generalüberholte digitale Endgeräte gekauft zu haben.

Vor allem Smartphones werden gebraucht gekauft
Die am häufigsten gekauften Elektronikartikel in einem „nicht neuen“ Zustand sind Smartphones. 65 Prozent der befragten Käufer:innen haben bereits ein solches Gerät erworben. Laptops bzw. Notebooks (32 Prozent) und Tablets (27 Prozent) folgen auf den Plätzen zwei und drei. In den meisten Fällen werden die Elektronikgeräte online von gewerblichen Händlern, mit einer zugesicherten Garantie und in einem generalüberholten Zustand gekauft. „Generalüberholt steht für professionell aufbereitete Produkte, die zwar gebraucht sind, aber technisch einwandfrei funktionieren“, erläutert Gerhards. „Sie werden in der Regel von sogenannten Refurbished-Plattformen oder Renewed-Shops angeboten.“

Hohe Zufriedenheit beim Kauf von Technik am Zweitmarkt
Mit 91 Prozent hat eine deutliche Mehrheit der Verbraucher:innen gute oder sogar sehr gute Erfahrungen beim Kauf von Secondhand-Technik gemacht. Positiv werden zum Beispiel das gute Preis-Leistungs-Verhältnis sowie der überzeugende, in manchen Fällen sogar neuwertige Zustand der Geräte bewertet. 87 Prozent sagen, mit der Qualität der Ware und deren zugesicherten Eigenschaften zufrieden gewesen zu sein. Auch der gute Kundenservice der Händler wird genannt. „Reklamationen, etwa wegen der Lieferung eines defekten Geräts, scheint es nur selten zu geben“, berichtet Gerhards.

Geld zu sparen gegenüber einem teuren Neukauf, ist für drei Viertel der Käufer:innen (75 Prozent) ein wichtiger Grund, technische Geräte aus zweiter Hand zu erwerben. Für etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) spielen zudem die Aspekte Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz eine Rolle.

Weiterhin viele Bedenken bei Verbraucherschaft
Den positiven Erfahrungen derjenigen, die schon einmal ein gebrauchtes digitales Endgerät erworben haben, stehen jedoch viele Bedenken von Verbraucher:innen gegenüber, die am Zweitmarkt noch unerfahren sind. Aus deren Sicht sprechen vor allem Unklarheiten zum Zustand der Produkte und ihrer Restlebenszeit gegen den Kauf von Secondhand-Technik. Darüber hinaus werden fehlende Software-Updates für ältere Digitalgeräte als Manko angesehen. Für 63 Prozent der befragten Personen kommt ein Gebrauchtkauf am Zweitmarkt für Technik zurzeit eher nicht in Frage.

„Wir müssen noch mehr Menschen davon überzeugen, Gebrauchtes überhaupt als Kaufoption in Erwägung zu ziehen“, erklärt Gerhards anlässlich der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit. Die ständige Weiterentwicklung von technischen Geräten treibt den Konsum an. Deren Produktion kostet Rohstoffe, benötigt Energie und verursacht Emissionen. Über 20 Millionen Smartphones werden allein in Deutschland jedes Jahr verkauft.

Nachhaltige Alternativen zum Neukauf von Technik
Anlässlich der am 18. September startenden Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit haben die Verbraucherzentralen für Verbraucher:innen, die nachhaltige Alternativen zum Neukauf technischer Geräte suchen, nützliche Informationen zusammengestellt und einen Podcast veröffentlicht.

www.verbraucherzentrale-rlp.de/neudenkenstattneukaufen

Über die Methodik der Befragung
Befragung von 1.000 Personen ab 18 Jahren mit Hauptwohnsitz in Deutschland, davon 188 Zweitmarkt-Käufer:innen. Repräsentative Zusammensetzung der Stichprobe nach Geschlecht, Alter und Region. Die Befragung wurde telefonisch (CATI) vom 11. Mai bis 12. Juni 2023 durchgeführt.

Weitere Informationen zur Umfrage „Zweitmarkt für digitale Geräte“ sowie ein Infoblatt und Grafiken sind veröffentlicht auf der Internetseite der Verbraucherzentralen unter:
www.verbraucherzentrale-rlp.de/elektronikkauf-am-zweitmarkt

Die repräsentative Befragung zum „Zweitmarkt für digitale Geräte“ und die Veröffentlichung der Ergebnisse sowie die Landingpage mit nachhaltigen Alternativen zum Neukauf von Technik wurden im Rahmen des bundesweiten Projektes „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ erstellt.

Über den Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz ist eine anbieterunabhängige, überwiegend öffentlich finanzierte, gemeinnützige Organisation. Seit über 60 Jahren informiert, berät und unterstützt sie Verbraucher:innen in Fragen des privaten Konsums und vertritt Verbraucherinteressen bei Politik, Unternehmen und Verbänden. Die Verbraucherzentrale hat 20 Mitgliedsverbände und rund 100 Mitarbeiter:innen. Vorständin ist Heike Troue. Arbeitsschwerpunkte sind Digitales und Verbraucherrecht, Versicherungen und Finanzdienstleistungen, Energie und Bauen, Lebensmittel und Ernährung sowie Gesundheit und Pflege.

Anlaufstellen für persönliche Beratung sind sechs Beratungsstellen und acht Stützpunkte in Rheinland-Pfalz. Ratsuchende können sich auch telefonisch oder per E-Mail beraten lassen. Unter www.verbraucherzentrale-rlp.de bietet die Verbraucherzentrale vielfältige Informationen und Musterbriefe. Sie meldet sich auch auf Facebook, Instagram und Twitter zu Wort.

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Ansprechpartner:
Dr. Julia Gerhards
Referentin für Verbraucherrecht und Datenschutz
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