Sie sind selten, können angeboren sein oder im Laufe des Lebens entstehen und schlimmstenfalls schwerwiegend und lebensgefährlich werden. In nahezu allen Körperregionen treten sie auf – bisweilen nicht auf den ersten Blick sichtbar. Die Rede ist von Gefäßfehlbildungen. Aufgrund der unklaren Symptomatik bleiben sie häufig unentdeckt oder werden nicht als Gefäßfehlbildung diagnostiziert. 

Die Beschwerden sind ebenso vielschichtig wie die Körperregionen, in denen sie auftreten. Deshalb haben Betroffene häufig jahrelange Leidenswege von Diagnostik und Therapien hinter sich, bis das eigentliche Problem der Gefäßfehlbildung erkannt wird. Viele stehen vor dem Problem, die richtigen Ansprechpartner und Behandler zu finden. Denn in diesem Feld gibt es nur wenige erfahrene Spezialisten, die sowohl theoretisch als auch praktisch die erforderliche Expertise besitzen.

Ein Spezialist für angeborene Gefäßfehlbildungen ist Prof. Dan Meila, Chefarzt der Interventionellen Neuroradiologie im Johanna Etienne Krankenhaus. „So unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich sind auch Gefäßfehlbildungen. Keine gleicht der nächsten, jede muss individuell betrachtet werden. Und dann gilt es, diese hochkomplexen und sensiblen Gefäße so schonend wie möglich bei gleichzeitig optimalem Ergebnis für die Patienten zu behandeln“, erläutert der Experte. In vielen Fällen ist die interventionelle (neuro-)radiologische Behandlung die einzig mögliche und auch die schonendste Therapie. Mithilfe sehr dünner Katheter, die über die Leiste sogar bis in die feinen Blutgefäße des Gehirns eingebracht werden, können Gefäßfehlbildungen behandelt werden. Die Verfahren sind minimalinvasiv, also besonders schonend. Technisch stehen dafür hochmoderne Angiografie-Anlagen in der Further Klinik zur Verfügung. 

Vom Bundesverband Angeborene Gefäßfehlbildungen e.V. wurde Meila in den medizinischen Beirat gewählt. Der Verband ist ein Zusammenschluss von Patienten, Angehörigen, Nichterkrankten und Ärzten, die sich gemeinsam dafür einsetzen, die Lebenssituation der Betroffenen und ihrer Familien zu verbessern. Die Mitgliederversammlung des Verbands fand dieses Jahr in Neuss statt. Eine Informationsveranstaltung mit medizinischen Fachvorträgen im Johanna Etienne Krankenhaus stand auch auf dem Programm. „Dieses Treffen in Neuss war eine tolle Möglichkeit, Betroffene, Angehörige und Ärzte zusammenzubringen und Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema zu schaffen. Der Austausch unter Einbeziehung sämtlicher Perspektiven wurde ermöglicht. Dies hat alle bereichert“, freut sich Maria Bäumer, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes. „Ich bin glücklich und geehrt, bei dieser Aufgabe zu unterstützen. Je mehr Menschen wir helfen können, desto besser“, stimmt Meila zu.

Infokasten: Prof. Dan Meila bietet Patienten mit angeborenen Gefäßfehlbildungen eine eigene Sprechstunde im Johanna Etienne Krankenhaus an. Ein Termin kann telefonisch unter 02131 529 58152 vereinbart werden.

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