Mit Filmen zur Legasthenie und Dyskalkulie sowie einer Plakataktion unter dem Motto „Ich kann“, sollen die Gesellschaft und das Bildungssystem darauf aufmerksam gemacht werden, dass Kinder mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie viele wertvolle Potenziale haben. Sie müssen einfach nur andere Wege gehen dürfen, um zum Ziel zu kommen. „Unser Schulsystem ist immer noch zu unflexibel, um auf die besonderen Bedarfe der Schülerinnen und Schüler einzugehen. Die fachlichen Kompetenzen dieser Kinder werden nicht gesehen, sondern man reduziert sie auf ihre fehlenden Fertigkeiten im Lesen, Rechtschreiben und Rechnen“, sagt Tanja Scherle, Bundesvorsitzende des BVL. Die Lehrpläne und Bewertungssysteme in Schulen sind darauf ausgerichtet, bestimmte Bildungsziele zu erreichen. Ob diese Bildungsziele dazu führen, junge Menschen auf die beruflichen Anforderungen vorzubereiten und ihre Stärken zu entwickeln, das stellen beide Verbände deutlich in Frage.
„Wir unterstützen seit neun Monaten über eine Aktion einen elfjährigen Jungen bei seinem Ziel, Programmieren zu lernen. Seine Eltern können sich die Förderung finanziell nicht leisten und schulisch gibt es keine Angebote. Der Junge hat es dank unserer Aktion geschafft, den 5. Platz in einem internationalen Programmierwettbewerb zu gewinnen“, sagt Rainer Becker, Ehrenvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe. Es gibt etliche Beispiele, wie Kinder in ihren Stärken gefördert werden und so gestärkt in eine Ausbildung oder Studium gehen können, ohne immer das Gefühl zu haben, den Anforderungen nicht gerecht zu werden. Viele Kinder haben keine Vorstellungen von Berufen, weil sie sich nicht ausprobieren dürfen und die Lernangebote und Projekte in den Schulen sehr begrenzt sind. Die Wichtigkeit von Schulpraktika wird oftmals nicht gesehen, obwohl viele Jugendliche mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie erstmals aufblühen, wenn sie sehen, dass ihre Begabungen gut in die Arbeitswelt passen, nach dem Motto „Ich kann“. In der Schule werden diese Fähigkeiten häufig nicht erkannt.
„Unsere Filme und Plakate unter dem Motto „Ich kann“ haben wir ganz bewusst zum Aktionstag erstellt, um deutlich zu machen, man kann mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie einen guten Weg zu seinem Ziel finden“, so Scherle. Schülerinnen und Schüler mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie stehen häufig als Verlierer in unserem Bildungssystem da, weil man ihnen zu wenig zutraut oder sie nicht in den Bereichen fördert, in denen sie stark sind. Der BVL fordert gemeinsam mit der Deutschen Kinderhilfe ein radikales Umdenken in unserem Bildungssystem, um die Stärken der Schülerinnen und Schüler zu fördern und ihnen damit wertvolle Zukunftsperspektiven zu geben.
„Ich kann“ steht für selbstbewusste junge Menschen, die ihren Weg gehen. Wir brauchen ein Bildungssystem und eine Gesellschaft, die sie dabei tatkräftig unterstützt. Machen Sie mit! Unterstützen Sie unseren Aktionstag und Menschen mit einer Legasthenie und Dyskalkulie.
Die Filme und Plakate zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2023 sind im Internet unter https://www.bvl-legasthenie.de/aktionstag abrufbar.
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