Damit Netto-Null-Emissionsstrategien erfolgreich sein können, ist es entscheidend, dass die entsprechenden politischen Maßnahmen die Erwartungen privater Investoren über die Erreichbarkeit langfristiger Ziele bestmöglich bestärken. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Forschenden des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), der Organisation Resources for the Future und des Internationalen Währungsfonds (IWF), die heute in Nature Climate Change veröffentlicht wurde.

Um einen Politikpfad zu finden, der die Glaubwürdigkeit von Netto-Null-Zielen maximiert und hilft, dieses Ziel zu erreichen, ist es laut den Forschenden notwendig vom Netto-Null-Ziel rückwärts zu arbeiten – ein Ansatz, den die Autoren als "Rückwärtsinduktion" bezeichnen. Maximale Glaubwürdigkeit ist den Autoren zufolge essentiell, da private Investitionen nur dann erfolgen, wenn die Investoren davon ausgehen, dass die Ziele erreichbar sind und letztendlich auch durchgesetzt werden. Damit würden die Ziele zur selbsterfüllenden Prophezeiung.

Als positives Beispiel verweisen die Forschenden auf die EU und eine wichtige Neuerung im Fit for 55-Politikpaket: die Kombination von technologischen Standards mit zunehmend strengeren und umfassenden CO2-Preisen. In Kombination garantieren diese Instrumente einen klaren und kosteneffizienten Pfad zu Netto-Null, der gleichzeitig durch Fahrpläne für die allmähliche Abschaffung fossiler Brennstoffe politisch robuster gemacht wird.

"Es geht in erster Linie darum Glaubwürdigkeit herzustellen, wenn wir einen Netto-Null-Politikpfad erreichen wollen", erklärt Michael Pahle, Mitautor der Studie und PIK Forscher. "Politische Debatten enden oft in ideologischen Grabenkämpfen zwischen Anhängern von marktbasierten und regulatorischen Instrumenten, aber für eine maximale Glaubwürdigkeit brauchen wir beides."

Artikel: Geoffroy Dolphin, Michael Pahle, Dallas Burtraw, Mirjam Kosch (2023): ‚A net-zero target compels a backward induction approach to climate policy‘. Nature Climate Change. [DOI: 10.1038/s41558-023-01798-y]

Weblink zum Artikel: https://www.nature.com/articles/s41558-023-01798-y

Über den Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V.

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist eines der weltweit führenden Institute in der Forschung zu globalem Wandel, Klimawirkung und nachhaltiger Entwicklung. Natur- und Sozialwissenschaftler erarbeiten hier interdisziplinäre Einsichten, welche wiederum eine robuste Grundlage für Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft darstellen. Das PIK ist ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V.
Telegrafenberg A 31
14473 Potsdam
Telefon: +49 (331) 2882500
Telefax: +49 (331) 2882600
http://www.pik-potsdam.de

Ansprechpartner:
Pressestelle
Telefon: +49 (331) 288-2507
E-Mail: presse@pik-potsdam.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel