Am Mittwoch, 20.9.2023 um 19.30 Uhr im Kurhaus.
Einführung um 18.45 Uhr im Friedrich-von-Thiersch-Saal.
Der Großteil des Konzertrepertoires ist vor über hundert Jahren entstanden. Wie aber klingt die Gegenwart? Das Hessische Staatstheater Wiesbaden war in den letzten Jahren immer wieder ein Ort für spannende Uraufführungen und Werke des 21. Jahrhunderts, in der Oper etwa »Oryx and Crake« und Jörg Widmanns »Babylon«. Die Konzertsaison 2023.2024 beginnt mit einem Konzert, in dem ein zeitgenössisches Auftragswerk mit bekannten Werken in Dialog tritt und diese neu erlebbar macht.
Bereits zum Neujahrskonzert 2018 wurden mit dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden Stücke von Gerhard E. Winkler aufgeführt. Das Konzert wurde zu einem Skandal: Im Publikum entstand ein Tumult, Türen knallten, Zwischenrufe zwangen den Dirigenten, sich zwischen den Sätzen von Winklers Komposition »Anamorph II« zum Publikum zu wenden, und um Verständnis für Zeitgenössische Musik zu bitten. Dieses Erlebnis war für uns ein Grund mehr, Winkler mit einem Kompositionsauftrag zu betrauen. Winkler erhielt den Auftrag, ein Werk zu schaffen, das Bezüge herstellt zu den beiden rahmenden Werken des 1. Sinfoniekonzerts: Franz Schuberts 1. Sinfonie und Robert Schumanns 3. Sinfonie »Rheinische«. Während der Komposition ereignete sich der Angriff Russlands auf die Ukraine. Gerhard E. Winkler, dessen anspielungsreicher Stil stets Bezug auf das Zeitgeschehen ist, empfand es als unmöglich, eine so prägende Zeitenwende nicht auch in seine Komposition einfließen zu lassen. Infolgedessen änderte er sein Konzept. »Ich bitte um Verständnis für diese nun geänderte Konzeption, aber nur so kann ich ehrlichen Herzens der Einladung nach Wiesbaden folgen. Ich muss einfach Stellung nehmen zu dem, was da passiert«, schrieb er 2022 zu seiner neuen Konzeption. Angesichts der weltpolitischen Entwicklungen der letzten Jahre verwebt Winkler musikalische Zitate miteinander und stellt sie in einen zeitgenössischen Kontext, der die Musik Schuberts und Schumanns in einem neuen Licht erscheinen lässt.
»Die Welt gerät in ein Zwielicht. Etwas, was man für selbstverständlich gehalten hat, ist plötzlich anders. Der Krieg hat die Hoffnung einer ganzen Generation zerstört. Ich glaube, dass sich Kunst generell über die Zustände ihrer Zeit und damit auch Politik äußert. «
Gerhard E. Winkler
Unter der Musikalischen Leitung von Michael Güttler wird das Hessische Staatsorchester Wiesbaden Winklers Partitur am 20. September 2023 zur Uraufführung bringen. Gerahmt wird das Werk durch die 1. Sinfonie von Franz Schubert und Robert Schumanns 3. Sinfonie, die sogenannte »Rheinische«.
Gefördert wird die Auftragskomposition von der Ernst von Siemens-Musikstiftung.
Dirigent Michael Güttler, Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
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