Seit dem 19. Juli speist der Park ein, nur elf Monate hatte die Bauphase gedauert. Dank frühzeitiger Projekt- und Ausführungsplanung hatte Anlagenbauer GP JOULE EPC sofort nach Erhalt der vorläufigen Baugenehmigung im Juni 2022 mit den Tiefbauarbeiten beginnen können. Zu den notwendigen Vorbereitungen gehörten unter anderem die gesamten Planungen für das Anlagendesign und den Trassenbau sowie Bodengutachten, Statikgutachten und das Brandschutzkonzept. Etwaigen Verzögerungen aufgrund langer Lieferzeiten hatte GP JOULE EPC mithilfe eines stabilen Herstellernetzwerks vorbeugen können.
Ove Petersen, Mitgründer und CEO der GP JOULE Gruppe, betonte die Strahlkraft des Solarparks. „Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn alle Projektbeteiligten an einem Strang ziehen und partnerschaftlich zusammenarbeiten. Natürlich bietet ein Park dieser Größenordnung enorme Herausforderungen, die unser EPC-Team aber gemeinsam mit dem Auftraggeber, den Ämtern, unseren Subunternehmern und unseren Lieferanten zielgerichtet lösen konnte. Dieser konsequent partnerschaftliche Ansatz zeichnet uns und unsere schönsten Projekte aus.“
Ein Plus für Natur und Klima
Die Anlagen in den Ortsteilen Kuhz und Wichmannsdorf stehen auf ehemaligen Ackerflächen, die sich wegen ihrer geringen Bodenqualitäten für eine alternative Nutzung anboten. Dietrich Twietmeyer, Landeigentümer, Initiator und Geschäftsführer SEBG: „Mit Unterstützung der Gemeinde Boitzenburger Land und den Behörden haben wir in kurzer Zeit ein für den Wirtschaftsraum wichtiges Vorhaben realisiert und gleichzeitig einen signifikanten Beitrag zur Umstellung auf Erneuerbare Energien in Deutschland geleistet.“ Zum Projekt gehören zahlreiche Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz. Dadurch können sich die gesamten Flächen zu lebendigen und artenreichen Lebensräumen entwickeln. Ein Gewinn für die Biodiversität.
Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die SEBG Energiepark GmbH, deren Gesellschafter die Solarenergie Boitzenburger Land GmbH des lokalansässigen Landwirts Dietrich Twietmeyer (Projektierer), der Energieversorger Mainova sowie als fachlicher Minderheitspartner die Solarparc GmbH sind. Die Mainova AG vermarktet den Strom im Rahmen eines Power Purchase Agreements (PPA). Durch den Umstieg auf grünen Strom werden pro Jahr rund 90.000 Tonnen CO2 eingespart.
Der Mainova-Vorstandsvorsitzende Dr. Constantin H. Alsheimer stellte heraus: „Dank der kraftvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten ist in beeindruckender Geschwindigkeit ein Leuchtturmprojekt für den Klimaschutz entstanden. Und das subventionsfrei. Der Solarpark sorgt mit seinen 321.000 Modulen künftig für eine saubere und sichere Energieversorgung. Rechnerisch entspricht das dem Jahresverbrauch von rund 65.000 Haushalten. Allein die CO2-Ersparnis beträgt 90.000 Tonnen pro Jahr. Die Anlage leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung.“
Mehrwert für Gemeinde und Landkreis
Die Projektpartner hoben geschlossen die hoch professionelle Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern und beteiligten Behörden während des gesamten Genehmigungsverfahrens hervor. Dies ermöglichte unter anderem, dass zwischen Aufstellungsbeschluss und Baugenehmigung gerade einmal 21 Monate vergingen. Dazu profitiert die strukturschwache Region beispielsweise von Gewerbesteuereinnahmen. Das gilt auch dank zugesagter direkter Zuwendungen für gemeinnützige Aufgaben durch eine freiwillige Selbstverpflichtung des Anlageneigentümers.
Frank Zimmermann, Bürgermeister der Gemeinde Boitzenburger Land, unterstrich: „Der Erfolg und die zügige Durchführung dieses Vorhabens waren nur möglich, weil sich die Beteiligten von Beginn an auf Augenhöhe begegnet sind. Gemeindevertretung, Gemeindeverwaltung und Investor waren sich einig, dass die Gemeinde Boitzenburger Land und seine Einwohner nicht nur die Nachteile der Energiewende zu spüren bekommen dürfen. Mit dem Ausbau der Feuerwehrinfrastruktur, der gemeinwohlorientierten Außenbereichsabgabe und den zukünftigen Gewerbesteuereinnahmen geht es auch wirtschaftlich für unsere Gemeinde voran. Für mich ist der Erfolg dieses Projektes der eindrückliche Beweis, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn man auch die Menschen vor Ort mitnimmt. Ich freue mich weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit bei der geplanten Errichtung der Nahwärmenetzte in Teilen unserer Gemeinde.“
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