Die BILD-Zeitung sprach am 19.09.2023 vom „Aufstand der Apotheken“. Die über 200 Listen zu fehlenden Arzneimitteln beweisen, dass unser Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Bevölkerung mehrfach falsch informiert hat. Die Versorgungssicherheit mit Arzneimittel für die kommende Herbst-Wintersaison ist eben nicht gewährleistet. Seine Behauptung am 14.09.2023 im ARD-Morgenmagazin, Apotheken verunsicherten Mütter und Väter, war eine weitere öffentliche Falschinformation und kommt einer Verleumdung nahe, denn gerade die Apotheken kümmern sich seit Monaten und geben ihr letztes Hemd, um die Kinder versorgen zu können.

Laut seinem Interview seien „vererbte Gesetze“ die Ursache. Diese sind aber maßgeblich seiner Politik zu verdanken als Berater an der Seite der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. Beide haben den Grundstein mit dem Gesetz zur Modernisierung des Gesundheitswesens gelegt. Wer alle Gesprächstermine mit der ABDA, der Berufsorganisation der Apotheken in Deutschland ablehnt, sich aber gleichzeitig darauf verlässt, dass die Apotheken vor Ort durch ihre unermüdliche Mehrarbeit den Posten des Bundesgesundheitsministers – also das höchste Amt im Gesundheitswesen – sichern, muss eines Besseren belehrt werden! Wer Leistungserbringer öffentlich verhöhnt und verunglimpft, ist seines Amtes nicht würdig und muss zurücktreten!

Die Zeiten, in denen Apotheken in Duckmäusermanier alles hingenommen haben, sind vorbei. Es ist Zeit sich, sich deutlich zu wehren! Der 27. September wird kein „Tag der Antworten“, wenn weder der Bundesgesundheitsminister noch Bundestagsabgeordnete des Ausschusses für Gesundheit persönlich beim DAT anwesend sind. Deshalb wird Daniela Hänel, Vorsitzende der Freien Apothekerschaft, am Montag, den 2. Oktober 2023, Ihre Apotheke geschlossen halten!

Hänel: „Ich kann meine Apotheke nicht die komplette Woche geöffnet lassen, wenn ich nicht gegen die Vorgaben der Apothekenbetriebsordnung verstoßen will. Diese besagt, dass wir Arzneimittel für den Bedarf von mindestens einer Woche vorrätig halten müssen. Dies ist unter den gegebenen Umständen und den vielen fehlenden Arzneimitteln nicht einzuhalten! Wir brauchen keine weiteren Diffamierungen vom höchsten Amtsträger im Gesundheitswesen! Durch die von der Politik geschaffenen Rahmenbedingungen ist eine ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung nicht mehr möglich!“

Jede Kollegin und jeder Kollege, der diesem Beispiel folgen möchte, beantrage bitte vorsorglich eine Dienstbefreiung bei seiner zuständigen Behörde. Jeder, der sich der Aktion am 2. Oktober 2023 anschließt, setzt ein weiteres Zeichen, dass wir mit dem aktuellen Gesundheitsminister unzufrieden sind und personelle Konsequenzen fordern, um eine ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Bevölkerung für die Zukunft sicherzustellen und für eine entsprechende Honorierung unserer Arbeit kämpfen.

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In der „Freien Apothekerschaft“, gegründet 2010, haben sich Apothekerinnen und Apotheker zusammengeschlossen, um die Interessen des Berufsstandes zu vertreten und ihre Situation, politisch wie wirtschaftlich, zu verbessern.

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