In einem aktuellen Urteil hat das Landgericht Lübeck die Bedeutung des sogenannten "Notwegerechts" betont und klargestellt, dass Nachbarn in Deutschland Anspruch auf Zugang über das Grundstück eines anderen Nachbarn haben, wenn sie keine eigene Verbindung zur öffentlichen Straße haben. Dieses Urteil, gefällt im Fall 3 O 309/22, bestätigt die Vorrangstellung des Notwegerechts und seine Anwendung, um Konflikte zwischen Nachbarn zu lösen.

Im zugrunde liegenden Fall versuchte eine Frau den Zugang zu ihrem Grundstück zu blockieren, um zu verhindern, dass ihr Nachbar über ihr Land geht, um seinen Garten zu erreichen. Das Gericht entschied jedoch, dass der Nachbar ein Recht auf ungehinderten Zugang zu seinem Grundstück über das Land der Frau hat. Dieses Urteil stützte sich auf die gesetzlichen Bestimmungen, die das Notwegerecht vorschreiben und den Vorrang dieses Rechts betonen.

Das Notwegerecht, das seinen Ursprung im deutschen Rechtssystem hat, ermöglicht es Nachbarn, über das Grundstück eines anderen zu gehen, um ihre eigenen Parzellen zu erreichen. Es gewährleistet den Zugang zu Grundstücken, auch wenn keine direkte Verbindung zur öffentlichen Straße besteht.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Notwegerecht nicht bedingungslos ist. Der betroffene Nachbar kann in einigen Fällen verpflichtet sein, eine Geldrente an den Eigentümer des Landes zu zahlen, über das er geht, um das Recht zu nutzen. Dies bietet einen Ausgleich und stellt sicher, dass die Nutzung des Zugangs fair und angemessen ist.

Dieses Urteil des Landgerichts Lübeck betont die Bedeutung des Notwegerechts als Schutzmechanismus für Grundstückseigentümer in Deutschland. Es trägt dazu bei, Konflikte zwischen Nachbarn zu lösen und die Rechte der Grundstückseigentümer zu schützen, während es gleichzeitig die ordnungsgemäße Nutzung von Grundstücken ermöglicht.

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Von Engin Günder

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