Knapp 1.000 Mitgliedsbetriebe hatten sich an der Erhebung im zwei-ten Quartal beteiligt und fast 60 Prozent von ihnen suchen aktuell nach Verstärkung für durchschnittlich mindestens eine offene Stelle. Gebraucht werden vor allem Gesellen mit Fortbildungen (50 Prozent), Meister (48 Prozent) und Gesellen (45 Prozent). Dabei setzt jeweils mehr als die Hälfte der Unternehmen auf die Agentur für Arbeit (53 Prozent) sowie die sozialen Medien (56 Prozent) und die eigene Firmenhomepage (53 Prozent). Etwa ein Drittel der Befragten ver- traut zudem auf Werbung und regionale Stellenanzeigen. Professio-nelle Personaldienstleister und Onlinestellenbörsen nehmen hinge-gen jeweils weniger als ein Fünftel der Betriebe in Anspruch.Maßnahmen zur Fachkräftesicherung

Neben Stellenausschreibungen legen sich die Unternehmen aber auch ins Zeug, wenn es darum geht, ihre derzeitigen Mitarbeiter im Betrieb zu halten. 85 Prozent haben deshalb in eine gute Betriebsausstattung investiert und 80 Prozent sehen im Übertragen von Verantwortung positive Effekte für das Betriebsklima. Bei drei Viertel der Befragten sind zudem flexible Arbeitszeiten eine beliebte Maßnahme und immerhin 63 Prozent haben regelmäßige Feedbackrunden sowie Mitarbeiter- und Teambesprechungen fest in die Betriebsabläufe inte-griert, um die Stimmung im Arbeitsalltag zu heben. Auch finanzielle Anreize, wie eine betriebliche Altersvorsorge, Urlaubs- und Weih-nachtsgeld sowie eine übertarifliche Bezahlung, sind in 60 und mehr Prozent der Betriebe fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Weniger verbreitet sind hingegen neue Arbeitszeitmodelle, wie beispielsweise die Vier-Tage-Woche. „Eine Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich ist im personalintensiven Handwerk nur bedingt zu bewerkstelligen. Anders mag es in der Industrie aussehen, wo die Lohnkostenanteile an den Produkten bis zu siebenmal geringer sind", erklärt TSD-Präsident Thomas Radermacher. Das bedeutet aber nicht, dass das Thema völlig an den Betrieben vorbeigeht: „Auch im Tischler- und Schreinerhandwerk werden hier und da individuelle Betriebsmodelle getestet, bei denen Arbeitszeiten und Wochentage neu verteilt werden. Doch ein flächendeckender Trend ist bislang nicht auszumachen", beurteilt Radermacher.

Fort- und Weiterbildungen
Gut die Hälfte der Unternehmen plant aktuell Fortbildungen für ihre Mitarbeiter, während bei den übrigen 50 Prozent die hohe Auftrags-auslastung dafür sorgt, dass die eigenen Fachkräfte nur schwerlich entbehrt werden können. Die Auswertung zeigt aber auch, dass sich die Befragten ein insgesamt größeres Fortbildungsangebot, vor allem für Führungspersonal und im Bereich Social-Media-Marketing, wünschen und frustriert sind, wenn bereits gebuchte Lehrgänge wegen zu geringer Teilnehmerzahlen abgesagt werden müssen.

Ausbildungssituation und Betriebsstrukturen
Gut 70 Prozent der befragten Betriebe bilden selbst aus, und zwar im Durchschnitt zwei bis drei Lehrlinge über alle drei Ausbildungsjahre. In den Unternehmen, in denen aktuell nicht ausgebildet wird, gehört das Fehlen geeigneter Bewerber zu den Hauptursachen. Kosten- und Zeitgründe geben hingegen lediglich ein Viertel der Befragten an. 40 Prozent der Unternehmen mit voll besetzten Lehrstellen überlegen im Durchschnitt sogar bis zu zwei weitere Auszubildende einzustellen. Was die Betriebsstrukturen betrifft, zeigt die Umfrage eine gute Mischung. Jeweils 30 Prozent entfielen auf Unternehmen mit weniger als fünf beziehungsweise weniger als zehn Mitarbeitern. Rund 19 Prozent der Befragten bestanden aus Teams mit weniger als 20 Beschäftigten und knapp 17 Prozent aus Betrieben mit mehr als 20 Angestellten. Vom gemischten Fertigungsprogramm über den Innenausbau bis hin zu Bautischlerarbeiten zeigte die Fertigungsstruktur zudem den branchenüblichen Durchschnitt.

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