Die Arbeiten an den Straßenbahngleisen im Gonsenheimer Ortskern sind seit dem Start Ende Mai schneller vorangekommen als ursprünglich geplant. Daher können bereits ab der kommenden Woche die Verkehrsteilnehmer die Einkaufsstraße im Herzen des Stadtteils wieder komplett nutzen. Auch der Öffentliche Personennahverkehr fährt ab 3. Oktober wieder durch die Breite Straße – wenn auch in den ersten Wochen zunächst nur mit Bussen, da noch kleinere Restarbeiten am Straßenbahnsystem anstehen. Über Details der abgeschlossenen Arbeiten und einen Ausblick auf die weiteren Schritte für 2024 informierten heute  MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof, die Mainzer Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger, Ortsvorsteherin Sabine Flegel und Vertreter und Vertreterinnen des Gewerbevereins die Medien vor Ort an der Baustelle in Gonsenheim.

Der letzte Bauabschnitt liegt aktuell zwischen der Kirchstraße und der Maler-Becker-Straße – also in Höhe der Maler-Becker-Grundschule. Die Gleisarbeiten und Arbeiten an der Asphaltdecke sowie Markierungen werden hier bis zum kommenden Montag abgeschlossen. Dann kann die Breite Straße fast auf der gesamten Länge zwischen Juxplatz und evangelischer  Kirche freigegeben werden. Ursprünglich war dies erst für Ende Oktober vorgesehen.

Für die Geschäftsleute und Anwohnerinnen und Anwohner in Gonsenheim ist 2023 damit das Gröbste erst mal vorbei: Die Einkaufsstraße ist für die restlichen Monate und die umsatzstarke Zeit bis Weihnachten für alle Verkehrsteilnehmer erreichbar. Das gilt auch für den Öffentlichen Personennahverkehr, auch wenn die Straßenbahnen in den nächsten Wochen weiterhin von der Innenstadt aus kommend nur bis zur Haltestelle Elbestraße fahren. Dort müssen die Fahrgäste dann wegen einiger kleinerer  Restarbeiten und Mastarbeiten in der Breiten Straße sowie entlang der Finther Landstraße zunächst weiterhin in die Ersatzbusse nach Finthen umsteigen. Diese Busse fahren aber ab kommenden Montag direkt über die Breite Straße Richtung Finthen und nehmen diesen Weg auch von Finthen kommend Richtung Elbestraße, um dann hier die Fahrgäste auf die Straßenbahn umsteigen lassen zu können. Die monatelangen zeitzehrenden Umwege über die Weserstraße und den alten Ortskern Gonsenheims mit der Grabenstraße sowie der Mainzer Straße ist für den Schienenersatzverkehr damit vorerst beendet. In einigen Wochen fällt dann auch der Umstieg an der Elbestraße weg und die Straßenbahnen fahren wieder komplett von und nach Finthen.

Jochen Erlhof dankte allen Beteiligten für die Geduld und die Unterstützung bei den Gleissanierungen: „Das war für viele Händlerinnen und Händler und Geschäftsleute keine einfache Zeit. Ich danke für Ihr Verständnis. Umso mehr freut es uns, dass wir schneller vorangekommen sind als geplant und einige Wochen früher fertig sind.“

Wie geht es weiter?

Nach Rücksprache mit dem Vorstand des Gewerbevereins Gonsenheim haben die Mainzer Mobilität und die Stadt vergangene Woche entschieden, dass das letzte noch fehlende Sanierungsabschnitt zwischen Kurt-Schumacher-Straße und Weserstraße im Umfeld  der evangelischen Kirche nicht mehr 2023, sondern lieber erst 2024 angegangen wird. Aktuell werden die möglichen Zeiträume und Kapazitäten für diese Arbeiten gerade geprüft. Im kommenden Jahr steht dann als weitere großer Abschnitt die Sanierung des Kreuzungsbereichs Elbestraße/Weserstraße sowie die Erneuerung der bisher noch nicht sanierten Gleise in der Elbestraße an.

Hintergrund

Gleissanierungen zwischen Finthen und Elbestraße

Die Gleissanierung der Mainzer Mobilität zwischen der Hugo-Eckener-Straße in Gonsenheim und der Finther Römerquelle startete 2022. In mehreren Bauabschnitten werden bis Ende 2024 auf einer Strecke von insgesamt rund vier Kilometern abschnittsweise Gleisanlagen, Fahrleitungen und Masten erneuert. Dabei nutzt die MVG erstmals den neuen Fördertatbestand im Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) des Bundes, mit dem umfangreiche Maßnahmen der Grunderneuerung ab Kosten von 10 Millionen Euro vom Bundesverkehrsministerium mit 50 Prozent gefördert werden. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme werden aktuell auf rund 14 Millionen Euro geschätzt, davon übernimmt der Bund die Hälfte der Kosten. Die Stadt Mainz engagiert sich mit mehr als fünf Millionen Euro und übernimmt unter anderem zusätzlich die Finanzierung von Rasengleisen in einigen Abschnitten für mehr als 2 Millionen Euro.

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