Die Berufsbelastung von Pflegekräften ist nach der Corona-Pandemie weiterhin überdurchschnittlich hoch. Das geht aus der repräsentativen Pflegestudie 2.0 der BARMER in Zusammenarbeit mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) hervor. Untersucht wurden Ressourcen und Belastungen von rund 1.000 Pflegekräften in der ambulanten und stationären Versorgung. Demnach sind rund 62 Prozent der Pflegerinnen und Pfleger regelmäßig körperlich erschöpft. Vor der Pandemie waren es rund 43 Prozent. Die emotionale Erschöpfung liegt aktuell bei rund 52 Prozent, während vor der Pandemie ein Wert von rund 34 Prozent gemessen wurde. „Die Pflegestudie zeigt einmal mehr, dass viele Pflegende am Limit arbeiten. Durch andauernde Erschöpfung und Belastung haben sie ein deutlich höheres Risiko, einen Burnout zu erleiden, als Erwerbstätige in anderen Branchen. Ein Schlüssel zur Entlastung wäre zum Beispiel eine bedarfsgerechte Personalausstattung, damit unter Stress und Druck die Gesundheit und die Qualität der Arbeit nicht leiden“, sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER anlässlich des Deutschen Pflegetages am 28. und 29. September.

Zufriedenheit mit beruflicher Perspektive gestiegen

Ungeachtet von körperlicher und seelischer Belastung sind den Ergebnissen der Analyse zufolge etwa 60 Prozent der Pflegekräfte mit ihren Berufsperspektiven zufrieden oder sehr zufrieden. Während des Lockdowns im Jahr 2022 waren es rund 36 Prozent. „Um Arbeits- und Ausbildungsbedingungen in der Pflege attraktiver zu machen, bedarf es weiterer Anstrengungen. Die Pflegestudie liefert dafür wichtige Hinweise“, sagt BARMER-Chef Straub. Es gelte, künftig besonders mehr junge Menschen für die Pflege zu gewinnen. Dafür müsste etwa die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker in den Blick genommen werden.

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