AOK-Umfrage zeigt: Die Hälfte der Sachsen und Thüringer hatte schon gesundheitliche Probleme, die sie auf langes Sitzen und Bewegungsmangel rückführen – dabei helfen bereits 21 Minuten Bewegung am Tag.

Zu viel Sitzen und Bewegungsmangel schaden der Gesundheit und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei würden laut Weltgesundheitsorganisation WHO schon 21 Minuten moderate oder elf Minuten intensive Bewegung täglich ausreichen, um gesünder zu leben. Doch eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK PLUS zeigt: 56 Prozent der Befragten in Sachsen und Thüringen schaffen dieses Mindestmaß an Bewegung nicht. Jeder zweite Umfrageteilnehmer (47 Prozent) hatte sogar schon gesundheitliche Probleme, die sie auf zu langes Sitzen und Bewegungsmangel zurückführen.

Häufiger Bewegungsmangel in Beruf und Freizeit

Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird nicht nur durch ungesunde Ernährung oder durchs Rauchen deutlich erhöht, sondern auch durch ständiges Sitzen in Kombination mit sehr geringer körperlicher Aktivität. Laut der Befragung sitzt die große Mehrheit aller Erwerbstätigen in Sachsen und Thüringen an einem normalen Arbeitstag während der Arbeitszeit vier Stunden und mehr (63 Prozent), 31 Prozent sitzen zwischen sechs und acht Stunden und zehn Prozent sogar acht oder mehr Stunden. Die Freizeit wird dann auch nicht ausreichend zum Ausgleich genutzt: An einem normalen Wochentag sitzt mehr als ein Drittel der Erwerbstätigen in Sachsen und Thüringen (38 Prozent) auch vor oder nach der Arbeit nochmal mindestens vier Stunden. "Am Frühstückstisch, im Auto, während der Arbeit am Schreibtisch und abends auf dem Sofa: Wir verbringen einen Großteil des Tages im Sitzen. Viele von uns stecken in einem Bewegungsdilemma. Wir wissen über die gesundheitlichen Risiken und bewegen uns trotzdem zu wenig", sagt Hannelore Strobel, Pressesprecherin der AOK PLUS.

Menschen spüren die Auswirkungen von Bewegungsmangel

Mehr als jeder zweite Befragte in Sachsen und Thüringen hat das Gefühl, sich nicht ausreichend zu bewegen (58 Prozent) und die negativen Auswirkungen dieses Bewegungsmangels und Vielsitzens nehmen viele Menschen heute schon wahr: 47 Prozent aller Befragten in Sachsen und Thüringen hatten schon einmal gesundheitliche Probleme, die sie auf Vielsitzen und mangelnde Bewegung zurückführen. Sie geben folgende gesundheitliche Probleme an: Angefangen bei Rücken- und/oder Gelenkproblemen (89 Prozent) über Gewichts- und Trägheitszunahme (50 bzw. 36 Pro-zent) oder Kopfschmerzen (27 Prozent) merken viele Betroffene auch psychische Auswirkungen wie Stress (21 Prozent) oder Schlafprobleme (26 Prozent). Dabei verbinden viele Befragte Positives mit Bewegung: 81 Prozent geben an, sich besser zu fühlen, wenn sie sich regelmäßig bewegen, weil sie dadurch zum Beispiel ausgeglichener oder weniger gestresst sind. Sich körperlich zu betätigen, bringt über drei Viertel der Befragten Spaß (78 Prozent) und ein gestärktes Selbstwertgefühl (71 Prozent).

Gründe für zu wenig Bewegung

Doch die häufigsten Gründe gegen ausreichende Bewegung sind laut der aktuellen AOK-Umfrage Zeitknappheit (51 Prozent) sowie fehlende Lust und Motivation (48 Prozent). Die Chancen für mehr Bewegung im Alltag bleiben noch oft ungenutzt: 15 Prozent der Befragten nehmen nur selten oder nie die Treppe anstatt des Aufzugs oder der Rolltreppe. 21 Prozent nehmen selbst für kürzere Strecken von bis zu zwei Kilometern mehrfach täglich das Auto oder Motorrad, anstatt zu laufen oder Rad zu fahren. Immerhin: Fast ein Drittel der Befragten in Sachsen und Thüringen (31 Prozent) gibt an, Kurzstrecken mehrmals täglich zu Fuß zu gehen.

Schon 21 Minuten Bewegung am Tag helfen

Damit in Zukunft noch mehr Menschen Bewegung in ihren Alltag integrieren und so das Mindestmaß an Bewegung der WHO erfüllen, hat die AOK jetzt bundesweit eine Kampagne gestartet. Gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation lautet das Motto: "Wer sich mehr bewegt, lebt länger – schon 21 Minuten Bewegung am Tag helfen". Die Gesundheitskasse will so mehr Aufmerksamkeit für die Themen Vielsitzen und Bewegungsmangel schaffen und bietet außerdem konkrete Lösungen für einen aktiven Alltag an. Alle Infos und Tipps: aok.de/21minuten.

App AOK NAVIDA motiviert zu mehr Bewegung

Die AOK PLUS unterstützt ihre Versicherten zusätzlich mit einer neuen Funktion in der App "AOK NAVIDA – Deine persönliche Gesundheitsassistentin". Diese bietet vom Symptomcheck über die ärztliche Videosprechstunde bis zum Suchen und Buchen von Gesundheitskursen viele nützliche Funktionen für fast jede Lebenslage. Ganz neu ist ab sofort die Funktion "Ziele". Dabei können Nutzerinnen und Nutzer selbstgesteckte Gesundheitsziele erreichen, beispielsweise mit einer Yoga- oder einer Treppenstufen-Challenge. Wer sein Ziel innerhalb von 90 Tagen schafft, wird sogar über das Bonussystem der AOK PLUS belohnt. AOK NAVIDA ist gratis im App Store und bei Google Play verfügbar und alle AOK PLUS-Versicherten können die App nutzen. Weitere Infos und Download: plus.aok.de/navida.

Zur WHO-Empfehlung:

Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte man sich täglich mindestens 21 Minuten moderat (150 Minuten wöchentlich) oder 11 Minuten intensiv anstrengend (75 Minuten pro Woche) bewegen. Mit moderater Bewegung ist z. B. schnelles Gehen oder normales Radfahren gemeint, also Bewegung, bei der sich der Herzschlag leicht erhöht und man leicht ins Schwitzen kommt. Intensiv anstrengende Bewegung umfasst beispielweise schnelles Joggen bzw. Radfahren. Man gerät dabei stark außer Atem und stark ins Schwitzen. Für die Gesunderhaltung gilt es zudem, lange Sitzzeiten zu vermeiden oder auf ein Minimum zu reduzieren: Das Sitzen sollte alle 30 Minuten unterbrochen und regelmäßige Pausen dafür genutzt werden, sich dabei zu bewegen. Die Arbeits- bzw. Sitzhaltung sollte zudem möglichst oft und regelmäßig gewechselt werden.

Zur Umfrage

Die repräsentative Umfrage hat die forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH im Auftrag der AOK PLUS durchgeführt. Online befragt wurden 502 zufällig ausgewählte Personen ab 18 Jahren in Sachsen und Thüringen. Die Erhebung fand zwischen dem 20. Juli und 11. August 2023 statt.

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E-Mail: hannelore.strobel@plus.aok.de
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