Am morgigen Abend wird der Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit an Dorothy Das Pariyar und Tham Bahadur Gurung der NGO International Nepal Fellowship (INF Nepal) für das Projekt „70 Years of Leprosy Relief – toward zero leprosy“ verliehen. Der humanitäre Preis der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) zählt mit einer Dotierung in Höhe von 100.000 Euro zu den bedeutendsten Ehrungen im Bereich der medizinischen Entwicklungszusammenarbeit. Die feierliche Preisverleihung findet im Wintergarten Varieté in Berlin statt.

Lepra zählt zu den vernachlässigten Tropenkrankheiten und tritt nach Angaben der WHO immer noch in mehr als 120 Ländern auf. Jedes Jahr erkranken weltweit mehr als 200.000 Patientinnen und Patienten. Obwohl Lepra seit vielen Jahren heilbar ist, werden Betroffene immer noch aus der Gesellschaft ausgestoßen. Aus Angst vor Ausgrenzung zögern viele, bei Verdacht auf eine Lepra-Infektion medizinische Hilfe zu suchen. Wird die Krankheit jedoch zu spät diagnostiziert und behandelt, können sichtbare und irreversible Schäden beispielsweise an Händen und Füßen sowie schwere Sehstörungen die Folge sein.

Dr. Judith von Heusinger, zuständig für die humanitäre Förderung der EKFS, begründet die Wahl der Preisvergabe: „Mit dem diesjährigen Preis zeichnen wir ein Projekt aus, das zeigt, wie insbesondere durch frühzeitiges Erkennen der Infektion, die Diagnosestellung, Behandlung oder soziale Unterstützung und damit das Leben sowie die Gesundheit der Betroffenen nachhaltig verbessert werden.“ Nominiert wurde das Projekt von Terra Tech Förderprojekte e.V. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Gangolf Seitz betont: „Wir freuen uns, dass mit INF Nepal ein Partner mit dem Preis ausgezeichnet wird, mit dem wir seit über einem Jahrzehnt erfolgreiche Projekte in den Bereichen medizinische Versorgung und Katastrophenvorsorge umsetzen.“

70 Jahre Lepra-Hilfe

Die NGO INF Nepal hilft seit 1952 in West-Nepal Lepra zu diagnostizieren und zu behandeln. 1957 hat sie das Green Pastures Krankenhaus in Pokhara gegründet. Die Klinik genießt einen so guten Ruf, dass Erkrankte sogar aus Indien kommen. Dorothy Das Pariyar arbeitet in der Klinik als Ergotherapeutin. Sie ist dafür zuständig, die Erkrankten auf ihre Fähigkeiten und Einschränkungen zu untersuchen. Auf dieser Grundlage wird der Behandlungsplan entwickelt und über die Möglichkeit einer Operation entschieden. „Wenn wir die Krankheit früh diagnostizieren, haben wir die Chance, Verformungen und Geschwüre zu verhindern“, betont Das Pariyar.

Auf die Diagnose Lepra reagieren viele Menschen mit Angst oder Verweigerung – und werden darum als Erstes an den Patientenfürsprecher und Seelsorger Tham Bahadur Gurung verwiesen. Er selbst kam im Alter von 30 Jahren als Patient nach Pokhara. „Als bei mir die Krankheit diagnostiziert wurde, hatte ich Angst vor zwei Dingen: zum einen vor der Krankheit selbst, zum anderen fragte ich mich, ob ich mit meinen deformierten Händen jemals eine Frau finden würde.“ Daher fragt Bahadur Gurung Patientinnen und Patienten als Erstes nach ihren Gefühlen. Dann hilft er bei Anträgen für Krankenkasse und Sozialhilfe, informiert über Therapiemöglichkeiten und unterstützt bei Gesprächen mit Verwandten.

INF Nepal wird das Preisgeld der EKFS dafür nutzen, ihren innovativen Ansatz zur Prävention und Behandlung von Menschen mit Lepra in folgenden Bereichen fortzusetzen und zu verbessern:
• Deutliche Stärkung der Ermittlung von Kontaktpersonen und präventiven Untersuchung von Familienmitgliedern von Menschen mit neu diagnostizierter Lepra
• Ausweitung des Qualifikationsprogramms zum Ausbau der Kenntnisse und Fähigkeiten des staatlichen Gesundheitspersonals in stark belasteten Bezirken
• Förderung des Programms zur Verbesserung der Fähigkeit von Erkrankten, ihre Krankheit selbst zu behandeln, um Folgebehinderungen zu verhindern
• Ausweitung der Kampagne zur Sensibilisierung, um die Stigmatisierung zu verringern und den Erkrankten ein Leben in Würde zu ermöglichen

Weitere Informationen unter:
www.ekfs.de/en/HumAward23
www.inf.org/
www.terratech-ngo.de/

Der Preisträgerfilm ist ab dem 17.10.2023 um 18 Uhr abrufbar unter: https://youtu.be/iH1izCAQpmA

Über Else Kröner-Fresenius-Stiftung

Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen.
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.400 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ekfs.de

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