Botschaft der Aktion: Hospizarbeit gehört in die Mitte der Gesellschaft und darf kein Tabuthema sein. Am Samstag, am Welthospiztag, empfing Sozialministerin Stefanie Drese das Herz, um es in ihre Obhut zu nehmen.
„Nasse 111 km sind wir gepilgert. Binnen einer Woche. Von oben viel Regen – unten an den Füssen viele Blasen. Das gehörte dazu. Trotz allem: Wir hielten unsere Motivation hoch und das Herz trocken – also symbolisch unsere Hospizgäste, “ strahlt Katharina Wennmann-Schröder. Sie arbeitet im Hospiz und initiierte die Pilgertour.
Warum ein Herz? „Es ist das Symbol des DRK-Hospizes „Müritzpark“ in Waren an der Seenplatte. Wir haben im Hospiz ein Ritual: Jeder Gast erhält bei Einzug ein kleines Herz aus Stoff. Ob genäht oder gestrickt – Hauptsache selbstgemacht, mit Liebe. Das hängt über dem Bett des Gastes. Bei Versterben reist es mit ihm und begleitet liebevoll seine letzte Reise,“ erläutert Katharina Wennmann-Schröder. Sie nähte eigens für die Tour ein großes Herz, das auf seiner Brust die Zahl aller Hospizgäste trägt.
In Würde sterben & Vorurteile abbauen
Die Engagierten um das selbstgenähte Herz pilgerten von Waren nach Schwerin. Eine Woche lang, nasse 111 km. Geschafft! Pünktlich am Samstag zum Welthospiztag am 14. Oktober übergaben sie das Herz planmäßig am Schweriner Schloss an Sozialministerin Stefanie Drese. Die Ministerin nahm es dankbar in ihre Obhut. „Viel zu selten wird offen über das Lebensende und damit auch über die wichtige Arbeit der Hospize gesprochen. Stattdessen herrschen bei vielen falsche Bilder und Ängste vor, die der umsorgenden Realität in den Einrichtungen nicht gerecht werden. Tatsächlich begleiten die Hospiz-Mitarbeitenden in elf stationären Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern Erkrankte und ihre Angehörigen in Würde und Geborgenheit in der letzten Lebensphase. Menschliche Nähe, Einfühlsamkeit und Selbstbestimmtheit sind es, die den Hospizalltag dominieren, und nicht etwa die Angst. Ich freue mich deshalb sehr, dass die drei Pilgerinnen auf ihrer beeindruckenden Reise durch MV den Hospizen ein menschliches Gesicht gegeben und diese Nachricht durch das Land getragen haben“, so Drese.
Katharina Wennmann-Schröder rief die Aktion ins Leben. Nicht nur, weil sie gerne wandert, sondern weil sie eine Botschaft in die Welt bringen möchte: „Hospizarbeit muss in die Mitte der Gesellschaft rücken und enttabuisiert werden. Sterben und Tod geht uns alle an, es gehört zum Leben.
Hospizarbeit schenkt Menschen ein würdevolles Sterben. Meine Kollegen und ich nehmen uns Zeit: Hören zu, unterstützen und geben unseren Gästen das Gefühl, nicht alleine zu sein,“ so Katharina Wennmann-Schröder und lächelt: „Wir sind ein offenes Haus, in dem gelebt und auch gelacht wird. Lasst uns die Vorurteile abbauen. Gemeinsam.“
Sie wollen helfen und unterstützen? Dann spenden Sie für die letzten Wünsche der Hospizgäste: https://bit.ly/46MBAjq
Welthospiztag:
Der Welthospiztag ist ein jährlicher Gedenktag, der am zweiten Samstag im Oktober stattfindet. An diesem Tag wird weltweit auf die Bedeutung von Hospizarbeit und Palliativversorgung aufmerksam gemacht. Hospize und Palliativdienste bieten Menschen mit lebensbegrenzenden Erkrankungen und ihren Familien Unterstützung, Schmerzlinderung und emotionale Betreuung in ihrer letzten Lebensphase. Der Welthospiztag erinnert uns daran, wie wichtig es ist, Menschen in ihrer letzten Lebenszeit würdevoll zu begleiten und ihnen ein möglichst schmerzfreies und erfülltes Leben zu ermöglichen. Es ist eine Gelegenheit, die Arbeit der Hospizbewegung zu würdigen und das Bewusstsein für die Bedürfnisse von schwerkranken Menschen zu schärfen.
Das Deutsche Rote Kreuz ist die gesetzlich anerkannte Nationale Hilfsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Es ist unser Recht und unsere Pflicht, mit unserem gesamten Potential die Menschen bei Katastrophen, Krisen und im Spannungs- und Konfliktfall zu schützen. Das DRK ist zudem auch Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege. Es übernimmt vielfältige, auch öffentliche Aufgaben als Auxiliar der BRD im humanitären Bereich: Rettet Menschen, hilft in Notlagen, bietet eine Gemeinschaft, steht den Armen und Bedürftigen bei und wacht über das humanitäre Völkerrecht.
Das DRK in Mecklenburg-Vorpommern:
• Leistungsstarke Nationale Hilfsgesellschaft mit über 33.000 Förder- und 5.000 aktiven Mitgliedern
• Arbeitgeber von mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
• Großer Leistungserbringer im Rettungsdienst des Landes mit mehr als 70 DRK-Rettungswachen, ca. 100 Rettungs-, 50 Krankentransportwagen und 40 Notarzteinsatz-Fahrzeugen sowie rund 1.500 Mitarbeitern
• Träger von 4 gemeinnützigen Krankenhäusern
• Träger der 3 Medical Task Forces mit über 400 Aktiven
• gliedert sich in 14 Kreisverbände und 61 Ortsvereine
• leistet soziale Dienste durch Wohlfahrts- und Sozialarbeit (Jugendrotkreuz, Blutspendedienst, Krankenhäuser, Bildungszentren)
Als starke Hilfsorganisation im Land unterstützen über 1.000 ehrenamtliche Helfer in Sanitäts- und Betreuungszüge, Kreisauskunftsbüros, Rettungshundestaffeln und Wassergefahrengruppen. Bei akuten Gefahren, Großschadenslagen, Katastrophen und Hochwasser helfen genau diese Freiwilligen. Sie evakuieren, betreuen und versorgen Menschen.
Das Hilfspotenzial des DRK in MV ist enorm: Ob Rettungsdienst, die schnellen Einsatzgruppen in den Landkreisen und kreisfreien Städten, die Katastrophenschutzeinheiten. Ihr Einsatz steht – von täglicher Gefahrenabwehr bis zur außergewöhnlichen Schadenslage.
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