Wirtschaftliche Lage im Mittelstand weiterhin ernst
Die wirtschaftliche Lage hat sich im kooperierenden Mittelstand von Juli bis September erneut abgeschwächt – so ging es 25 % und damit einem Viertel der befragten Unternehmen im 3. Quartal des Jahres 2023 wirtschaftlich schlecht. Das ist ein Anstieg von rund neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vor-Quartal. Gleichzeitig sank die Zahl jener Verbundgruppen, denen es in den vergangenen 3 Monaten wirtschaftlich gut ging, auf rund 27 % (Vergleich Q2: 36,4 %). Für stabile 48 % der Unternehmen und damit für das Gros der Verbünde ist der wirtschaftliche Status Quo befriedigend (Vergleich Q2: 47,3 %).
Was zeigt der Blick auf die Umsätze? Für die Hälfte der Verbundgruppen war das 3. Quartal 2023 von einem Umsatzminus gekennzeichnet (Vergleich Q2: 49,1 %), während je ein Viertel der befragten Unternehmen stabile Umsätze (Vergleich Q2: 29,1 %) und steigende Umsätze (Vergleich Q2: 21,8 %) spiegeln. Die Rückmeldungen der Anschlusshäuser der Kooperationen bestätigen das Bild: Hier verzeichneten rund 54 % der Unternehmen sinkende Umsätze zwischen Juli und September, was einem Anstieg von rund 14 Prozentpunkten im Vergleich zum Vor-Quartal entspricht (Vergleich Q2: 40 %), während mehr als ein Fünftel der Anschlussunternehmen ein Umsatzplus registrierten (Vergleich Q2: 14,5 %).
Für die kommenden Monate rechnen rund 52 % und damit die Mehrheit der Kooperationen aus dem Mittelstand mit einem Umsatzrückgang (Vergleich Q2: 43,6 %) – mehr als 21 % der Unternehmen gehen für die nahe Zukunft von einem Umsatzplus aus (Vergleich Q2: 20 %).
Erträge im Abwärtstrend
Auch die Erträge befanden sich im 3. Quartal des Jahres tendenziell im Abwärtstrend. So meldeten für die Monate Juli bis September mehr als 42 % der befragten Verbundgruppen rückläufige Erträge (Vergleich Q2: 36,4 %), gleichzeitig ging es für mehr als 19 % der Unternehmen hier ins Plus (Vergleich Q2: 16,4 %). Für den weiteren Verlauf des Jahres geht mit 46,2 % die Mehrheit der Unternehmen von sinkenden Erträgen aus (Vergleich Q2: 40 %), während 15,4 % der Kooperationen mit einem Anstieg rechnen (Vergleich Q2: 16,4 %).
Investitionen tendenziell rückläufig
Wie stand es um die Investitionsfreudigkeit des kooperierenden Mittelstandes in den vergangenen drei Monaten? Rund 27 % und damit mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen haben zuletzt weniger investiert als im Vor-Quartal (Vergleich Q2: 14,5 %), während mehr als 21 % der Verbundgruppen steigende Investitionen spiegelten (Vergleich Vor-Quartal: 20 %). Bei mehr als 48 % der Unternehmen zeigte sich das Investitionsverhalten zwischen Juli und September stabil (Vergleich Q2: 60 %).
Für den weiteren Verlauf des Jahres erwarten rund 33 % der Kooperationen ein Investitionsminus (Vergleich Q2: 27,3 %) – gleichzeitig gehen rund 31 % der Unternehmen von steigenden Investitionstätigkeiten aus (Vergleich Q2: 30,9 %).
Beschäftigung stabil
Ein Blick auf die Beschäftigtenzahlen: Für die große Mehrheit der Verbundgruppen (71,2 %) zeigte sich im 3. Quartal 2023 ein stabiles Bild (Vergleich Q2: 63,6 %), während rund 8 % der Unternehmen rückläufige Mitarbeitendenzahlen spiegelten (Vergleich Q2: 5,5 %) und mehr als 19 % der Kooperationen mehr Personal eingestellt haben. Im Vergleich zum Vor-Quartal ist dies ein Minus von rund 10 Prozentpunkten. Mit mehr als 67 % rechnet die Mehrheit der Unternehmen in naher Zukunft mit stabilen Beschäftigtenzahlen, rund 15 % der Verbünde prognostizieren einen Personalabbau. Gleichzeitig erwarten mehr als 17 % der Unternehmen einen Beschäftigtenzuwachs.
Wie steht es um die Beschäftigung in den Anschlusshäusern der Kooperationen? Hier zeigt sich ebenfalls bei mehr als 65 % der Unternehmen ein relativ stabiles Bild (Vergleich Q2: 67,3 %). Gleichzeitig hat ein Viertel der Anschlussunternehmen Personal reduziert, was einem Plus von mehr als 12 Prozentpunkten im Vergleich zum Vor-Quartal entspricht. Mit rund 4 % haben weniger Anschlusshäuser Personal in den letzten drei Monaten aufgestockt als noch im 2. Quartal (Vergleich Q2: 9,1 %). Somit ergibt sich in Summe eine Verringerung des Personalbestands.
An der Konjunkturumfrage haben sich 52 Verbundgruppenzentralen mit rund 40.000 angeschlossenen Unternehmen aus insgesamt 18 Branchen beteiligt – darunter waren etwa Küchen & Möbel, Konsumelektronik, Schuhe & Textil, das Bauhandwerk sowie Lebensmittel & Getränke. Die Erhebung wird regelmäßig unter den Verbundgruppen des MITTELSTANDSVERBUNDES durchgeführt, die insgesamt 230.000 mittelständische Unternehmen vertreten. Zu den befragten Einkaufs-, Marketing- und Dienstleistungskooperationen zählen beispielsweise Edeka, Rewe, Sport 2000, expert, MEGA und BÄKO.
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