„Was medienwirksam als niedrigschwelliger Check-up in der Apotheke angepriesen wird, stellt in Wahrheit ein gravierend in ärztliche Zuständigkeiten eingreifendes Parallelangebot dar“, so Pinkowski. Tatsächlich gefährde der neue Vorschlag aus dem Bundesgesundheitsministerium die Qualität der Patientenversorgung noch stärker als die geplante und ebenfalls unsinnige flächendeckende Einrichtung sogenannter Gesundheitskioske. „Beiden Ideen liegt der Vorsatz zugrunde, die ambulante Patientenversorgung durch Arztpraxen auszuhöhlen“, kritisiert der hessische Ärztekammerpräsident.
„Mit ihrem Auftrag, die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicherzustellen, nehmen Apotheken eine wichtige Rolle im Gesundheitswesen ein“, betont Pinkowski. „Doch Pharmazeuten sind keine Ärzte und ein schneller Check-up in der Apotheke ersetzt keine Vorsorgeuntersuchung in der Arztpraxis, die weit über die Erhebung von Labor- und Messbefunden hinausgeht“. Sie umfasse Anamnese, körperliche Untersuchung, Diagnostik, gezielte Aufklärung, Beratung und gegebenenfalls Therapie: Komplexe Aufgaben, die nur von Ärztinnen und Ärzten erbracht werden können, da sie eine medizinische Aus- und Weiterbildung voraussetzen.
„Um Volkskrankheiten wie Diabetes, Adipositas, Herzkreislauf- und Krebserkrankungen effektiv bekämpfen zu können, dürfen keine Parallelstrukturen im Gesundheitswesen etabliert werden. Vielmehr kommt es darauf an, dass Ärzteschaft und Politik gemeinsam geeignete Strategien entwickeln“, bekräftigt Pinkowski.
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