Mittlerweile ist es Tradition, dass sich an der Hochschule Kaiserslautern einmal im Jahr Forschende aus allen Fachbereichen treffen und über ihre aktuellen Projekte berichten. Faszinierend ist dabei die Breite exzellenter Wissenschaft.

Diese halbtägige Tagung dient zum einen der horizontalen Transparenz – was macht eigentlich meine Kollegin, mein Kollege im Nachbarlabor. Genauso wichtig ist die Information aller Mitarbeitenden über die erfolgreiche Forschung der Hochschule. So kommt es regelmäßig zum Netzwerken auf drei Ebenen. Nichtforschende erhalten einen Einblick in die faszinierenden Projekte und Forschungsvorhaben, Forschende kommen in den Austausch über Methoden, Geräte und Forschungsinhalte, wodurch Synergien erkannt und oft neue Kooperationen geknüpft werden. Ebenso sind auch Unternehmensvertreter und Partnerinnen unter den Teilnehmenden, die Möglichkeiten der Zusammenarbeit außerhalb der Hochschule aufzeigen. In diesem Herbst waren es über hundert Besuchende, die sich in 26 Postersessions und spannenden Vorträgen informierten.

Prof. Dr. med. Karl-Herbert Schäfer, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Hochschule Kaiserslautern, eröffnete den Tag der Forschung 2023 und führte gewohnt launig durch das Programm. Der Nachmittag startete dann mit einem Gastvortrag von Christin Raue, Kontaktstelle „Frauen in EU-Forschung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Thema „Gender- Aspekte im europäischen Rahmenprogramm Horizont Europa“. Dieser spannende Vortrag zeigte unter anderem dass es wichtig ist, Diversität in Forschungsprojekten zu berücksichtigen. Aber auch die Vielseitigkeit des Individuums als Forschungsobjekt gilt es zu beachten: Mann, Frau, Kind, dick oder dünn. Raue erwähnte z.B. dass bis vor kurzem Testdummies in der Autoindustrie einem männlichen Erwachsenen nachempfunden waren. Dadurch wurden die Besonderheiten von z.B. schwangeren Frauen bei der Entwicklung von Autos nicht berücksichtigt. Auch die Nutzung von einzelnen Zellen wird nach wie vor oft nicht hinterfragt. Dabei spielt es unter Umständen durchaus eine Rolle, ob diese aus einem weiblichen oder männlichen Organismus stammen.

Es folgten acht Fachvorträge, mit denen Doktoranden und Professorinnen – allesamt von der Hochschule Kaiserslautern – einen Einblick in ihre aktuelle Forschung gewährten. Dabei ging es fachlich anspruchsvoll, doch verständlich dargebracht, um so unterschiedliche Themen wie die Diagnostik rotierender Maschinen, leistungselektronische Systeme, Ermüdungsverhalten und Lebensdauerberechnung von Werkstoffen sowie Schwefelsäureherstellung. Auch in der Öffentlichkeit diskutierte aktuelle Themen wie die Zukunft der Windenergie, Untersuchungen des enterischen Nervensystems sowie Künstliche Intelligenz in kleinen und mittelständischen Unternehmen schafften es auf die Bühne der Kaiserslauterer Aula.

„Ich bin immer wieder begeistert vom breiten Spektrum und der hohen Qualität unserer Forschung“, kommentierte Schäfer zum Abschluss in seiner Moderation. Und er kündigte an, dass die Hochschule Kaiserslautern im nächsten Jahr am 25. Juni 2024 zum ersten Mal einen landesweiten Tag der Forschung ausrichten wird.

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