Der Nachhaltigkeitstag Wirtschaft A³ wird von der Regio Augsburg Wirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Büro für Nachhaltigkeit und der Wirtschaftsförderung der Stadt Augsburg organisiert, mit der Unterstützung durch die Stadtwerke Augsburg. Gastgeber war das Parktheater im Kurhaus Göggingen.
Handlungsmöglichkeiten sehen – und langfristig etablieren
Der Keynote-Vortrag von Prof. Dr. Gerhard Reese stand im Zentrum des Nachhaltigkeitstags. Als Umweltpsychologe an der RPTU Kaiserslautern-Landau legte er den Fokus auf die Frage, welche Verhaltensfaktoren und Denkprozesse sich hemmend oder fördernd auf klimabezogene Handlungen auswirken. Seine Kernbotschaft? Die Menschen könnten den Klimawandel nicht einfach aussitzen, sondern sollten endlich die Möglichkeiten nutzen, die bereits vorhanden sind. "Wir wissen, was zu tun ist, und wir haben alle Lösungen parat – technologisch, sozial, politisch. Dennoch scheinen wir in einer brennenden Hütte zu sitzen und zu denken: Das wird schon. Um das Leben auf dem Planeten enkeltauglich zu gestalten, müssen wir die systemischen Interaktionen zwischen Individuen und den sozialen, politischen und ökonomischen Systemen verstehen – und nutzen!“ Reese sieht dabei klar einen systemischen und nicht nur den individuellen Handlungsbedarf. Gerade politische und technologische Rahmenbedingungen müssten dafür aber mutig(er) gemeinsamem und auch umsetzbarem nachhaltigen Wirtschaften den Weg ebnen.
Wie können Unternehmen wirtschaftlich und nachhaltig agieren?
Im Anschluss diskutierten die geladenen Gäste – Prof. Dr. Nadine Warkotsch (Technische Hochschule Augsburg), Petra Schöll (Stadtsparkasse Augsburg) und Dr. Florian Samweber (Stadtwerke Augsburg Holding GmbH) – mit dem Hauptredner Prof. Dr. Gerhard Reese über praxistaugliche Nachhaltigkeitsstrategien im Unternehmen. Während Prof. Dr. Nadine Warkotsch das größte Potenzial im gesamtgesellschaftlichen Engagement und der Bildung für junge Menschen ausmacht, sieht Petra Schöll besonders die Unternehmen in der Handlungspflicht, denn nur mit nachhaltigem Wirtschaften könnten diese „nachhaltig“ erfolgreich bleiben. Beide sind sich einig, dass der Weg hin zum nachhaltigen Handeln langfristig, partizipativ und nur über die Verbindung von Wissen und Handeln erfolgen kann. „Nachhaltigkeit ist kein Trend, es ist eine Verpflichtung, um einen positiven Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft sicherzustellen“, betont Petra Schöll.
Gute Beispiele und Expertise für und aus der Region
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch sieben Thementische, an denen sich die Teilnehmer mit Experten zu unterschiedlichen Aspekten austauschen und sich Beispiele und Tipps zu eigen machen konnten. Die Bereiche deckten unter anderem das Thema Mitarbeiterengagement, nachhaltige Transformation und das Ausbilden junger Menschen zu Nachhaltigkeitsexperten ab. Auch das Thema „Brücken bauen“, veranschaulicht durch den FC Augsburg, verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit nur im Team sowie durch das Einbinden jeglicher Interessensgruppen gelingen kann. Der Nachhaltigkeitsmanager Alexander del Sorbo fasst den Firmenethos so zusammen: „Der FCA steht mit Überzeugung für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung ein, die die Dimensionen Ökonomie, Soziales und Ökologie in seinem Handeln umfasst. Dieser Grundsatz ist unverzichtbarer Bestandteil seiner verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Neben sportlichem Erfolg, wirtschaftlichem Wachstum, gesellschaftlichem und ökologischem Engagement ist Verantwortungsbewusstsein gegenüber allen in der Organisation tätigen Menschen sowie Spielerinnen und Spieler gleichermaßen ein Anliegen.“
Die Nachhaltigkeits-Ziele der Stadt Augsburg
Umweltreferent Reiner Erben, der die Stadt Augsburg vertrat, betonte, dass der Führungsebene eine besondere Verantwortung beim Etablieren von Nachhaltigkeit in Unternehmen zukommt. Er legte den Fokus auf die unternehmerische Grundeinstellung. Nur wenn Nachhaltigkeit Teil der Unternehmensphilosophie sei, könne Sie auch dem Gemeinwohl dienen. Mit den Zukunftsleitlinien hat sich die Stadt Augsburg selbst einen Fahrplan erstellt, um bei allen Beschlüssen Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Andreas Thiel, Geschäftsführer der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH, ermutigte alle, mit einer Selbstanalyse Selbstverpflichtung beispielsweise mit dem Nachhaltigkeitsmonitor von A³ einzusteigen. Insbesondere die Haltung der Unternehmensführung und die Mitarbeitermotivation hält er für besonders wichtige Stellschrauben, um langfristig nachhaltig und klimafreundlich zu agieren. „Um Nachhaltigkeit fest ins Unternehmen zu integrieren, kann ein Nachhaltigkeitsbericht oder eine CO2-Bilanz ein guter Treiber sein. Wichtig ist, einen Fahrplan oder eine Strategie aufzubauen und konsequent danach zu handeln. Und der langfristig vielleicht wichtigste Faktor: Alle Beschäftigten im Unternehmen sollten an diesem Prozess beziehungsweise seiner Umsetzung beteiligt sein, sowohl die Führung als auch die Mitarbeiter“, fasste Andreas Thiel zusammen.
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