Die Teams in Apotheken im gesamten Land schlagen Alarm und warnen eindringlich davor, dass Lauterbachs Vorhaben nicht nur das Apothekensterben nicht stoppen, sondern die flächendeckende medizinische Versorgung der Bevölkerung gefährden könnte. Die Besorgnis in der Branche wurde durch eine aktuelle aposcope-Befragung untermauert, die alarmierende Ergebnisse ans Tageslicht brachte.
Die kontroversen Pläne des Gesundheitsministers haben die Apothekenbranche auf den Plan gerufen. Während Lauterbach darauf hofft, mit "Light-Filialen" den Apothekenmarkt in wirtschaftlich benachteiligten Gebieten zu stärken, sehen Apothekenteams eine gravierende Bedrohung für die flächendeckende Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten. Die Befürchtung ist, dass diese "Light-Filialen" etablierte Apotheken verdrängen und somit die Versorgung der Patienten gefährden könnten.
Unsicherheit in der Gesundheitsbranche: Die Präqualifizierung von Medikamentenprodukten
Eine weitere Herausforderung, die die Gesundheitsbranche derzeit beschäftigt, betrifft die Präqualifizierung von Medikamentenprodukten. Der GKV-Spitzenverband und der Deutsche Apothekerverband (DAV) sind derzeit in Verhandlungen, um festzulegen, für welche Produkte die Präqualifizierung aufgehoben werden kann. Die rechtlichen Vorgaben sind klar: Sechs Monate sind für diese Verhandlungen vorgesehen, und die Schiedsstelle soll neun Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes eine Entscheidung treffen. Dennoch herrscht in der Branche Unsicherheit über den Ausgang dieser Gespräche.
Sabril-Engpass: Geduldsprobe für Patienten
Der anhaltende Engpass bei Sabril (Vigabatrin, Sanofi) Filmtabletten und Beuteln stellt eine erhebliche Geduldsprobe für die Patienten dar. Sanofi, der Hersteller dieses lebenswichtigen Medikaments, hat angekündigt, dass der Engpass voraussichtlich bis zum zweiten Quartal 2024 andauern wird. Dies bedeutet eine langanhaltende Belastung für die Patienten, die dringend auf Sabril angewiesen sind. Der anhaltende Mangel wirft ernsthafte Fragen zur Versorgungssicherheit auf und betont die Notwendigkeit einer effektiven Notfallplanung in der Pharmaindustrie.
Angst vor Notdienstchaos: Urteil des Bundessozialgerichts löst Besorgnis aus
Ein aktuelles Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) hat unter Ärzten Besorgnis ausgelöst. Das BSG entschied, dass Ärzte, die gelegentlich in Notfallpraxen aushelfen, nicht als selbstständig tätig gelten und daher Rentenversicherungsbeiträge zahlen müssen. Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen und schürt die Angst vor einem möglichen Notdienstchaos. Ärztepraxen warnen eindringlich vor den Auswirkungen dieses Urteils, da es potenziell zu einem Mangel an Notdienstärzten führen könnte, was die Versorgung von Notfallpatienten ernsthaft beeinträchtigen könnte.
Insgesamt stehen die Gesundheitsbranche und die Apotheken vor großen Herausforderungen und Unsicherheiten. Von politischen Entscheidungen bis hin zu Engpässen bei lebenswichtigen Medikamenten – eine sorgfältige und effektive Planung und Koordination sind dringend erforderlich, um die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten und möglichen Gefahren entgegenzutreten.
Von Oliver Ponleroy, Fachjournalist
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