Zehn Jahre ist es her, dass Marek Kozák beim X. Internationalen Chopin-Klavierwettbewerb in Darmstadt den dritten Preis gewann. Am Sonntag, 19. November 2023, gibt es um 17 Uhr im Großen Saal des Kreishauses (Kranichstein, Jägertorstraße 207) ein Wiedersehen mit dem erfolgreichen Pianisten, den Experten zu den begabtesten tschechischen Klavier- und Orgelinterpreten der heutigen Generation zählen. Seine „makellose Technik“ und sein „Sinn für Proportionen und Abstufungen“ werden ebenso gelobt wie seine „große Ausdrucksvielfalt, tiefe Musikalität und Notentreue“.

Zum Thema „Stimmen des Ostens“ bringt Marek Kozák dem Publikum Werke seiner Landsleute Smetana, Dvořák und Janáček nahe, ergänzt durch Kompositionen von Chopin, Tschaikowsky und Rachmaninow – allesamt Geistesgrößen des 19. Jahrhunderts.

Der Auftakt ist dem Komponisten der „Moldau“, Bedřich Smetana (1824-1884) gewidmet. Auf den fröhlichen Rundtanz „Souvenir de Bohème en forme de Polkas“ op. 12 folgt die Konzertetüde in gis-Moll „Am Seegestade“ op. 17, eine musikalische Erinnerung an die fünf Jahre, die der Komponist aus politischen Gründen im schwedischen Göteborg verbrachte.

Weiter geht es mit dem jungen Fryderyk Chopin (1810-1849), der mit seinem Rondo alla Mazur in F-Dur op. 5 unter anderem Robert Schumann beeindruckte. Die folgenden sechs Minuten entführen in die Klangwelt von Antonìn Dvořák (1841-1904) – sein stimmungsreiches Impromptu d-Moll B 129 galt lange als verschollen, ehe es in einer privaten Sammlung wiederentdeckt wurde.

Gedämpft endet die erste Hälfte des Konzerts mit dem letzten größeren Klavierwerk von Leoš Janáček (1854-1928) in vier Sätzen; nach dem Tod der Tochter Olga und musikalischen Misserfolgen entsprach der Titel „Im Nebel“ wohl seiner damaligen Gemütsverfassung.

Der zweite Teil des Abends gehört dem russischen Komponisten Sergej Rachmaninow (1873-1943). Auf die Bearbeitung von Piotr I. Tschaikowskys (1840-1893) „Wiegenlied“ op. 16 Nr. 1 folgt das letzte große Werk des Komponisten für Klavier solo, die „Variationen über ein Thema von Corelli“ op. 42. Von den zehn zwischen 1901 und 1903 entstanden Préludes sind sodann die Stücke 3 (d-Moll) und 4 (D-Dur) op. 23 zu hören, ehe die Tableaux-Etüdes (Bilder-Etüden) op. 39 Nr. 8 (d-Moll) und 9 (D-Dur) die Veranstaltung glanzvoll beenden.

Marek Kozák blickt auf zahlreiche erfolgreiche Wettbewerbsteilnahmen zurück. Zwei Jahre nach dem Finale in Darmstadt wurde er Halbfinalist im bedeutenden Internationalen Chopin-Klavierwettbewerb in Warschau. Drei Jahre später gewann er den ersten Preis und den Publikumspreis beim Europäischen Klavierwettbewerb in Bremen, 2021 entschied er den anspruchsvollen Concours Géza Anda in Zürich für sich. Erfolge feierte er auch als Solist etwa mit dem Prager Radio-Symphonieorchester, bei großen Festivals in der Tschechischen Republik und im Ausland. Neben seiner Konzerttätigkeit unterrichtet er den pianistischen Nachwuchs an der Prager Musikhochschule.

Das Konzert der Chopin-Gesellschaft im Großen Saal des Kreishauses ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Europäischen Partnerschaftsverein.

Karten gibt es zum Preis von 20 Euro an der Abendkasse (freie Platzwahl).

Weitere Informationen: www.chopin-gesellschaft.de

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