Für Päschel sind Mahnwachen ein Zeichen der Solidarität, wie er dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte.Sie sollen auch im November fortgesetzt werden, jeweils Freitags von 17.30 bis 20 Uhr, zeitlich parallel mit dem Gebet zum Schabbat in der Synagoge.
Zunächst hatte die Synagogengemeinde die Nachbarschaft zur Solidarität aufgerufen, viele Menschen folgten dem Aufruf. Später ging die Initiative von der Nachbarschaft aus. Pastor Dietmar Päschel koordinert die Mahnwachen und fungiert als Veranstaltungsleiter. Er rief dazu auf, nicht wortgewaltig und fahnenschwenkend aufzutreten, sondern still mit Kerzen ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen. Neben dem Evangelischen Pressedienst berichtete auch die Jüdische Allgemeine , der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) und die Internetseite evangelisch.de über die Mahnwachen vor der Synagoge.
„Wir lassen euch nicht allein“
Gegenüber dem APD sagte Dietmar Päschel: „Wenn ich spüre, dass Jüdinnen und Juden in unserer Nachbarschaft in diesen Tagen zunehmend bedroht werden, kann mich das nicht gleichgültig lassen. Mit meinen Gedanken bin ich bei jüdischen Freundinnen und Freunden, die nicht so unbeschwert wie ich auf die Straße und zum Gottesdienst gehen können. Mitmenschlichkeit heißt für mich, sich ihnen an die Seite zu stellen. Die Mahnwache vor der Synagoge ist ein Zeichen dafür: Wir sind da, wenn ihr betet. Wir lassen euch nicht allein. Mich beeindruckt, wie viele Menschen aus der Nachbarschaft und aus der Zivilgesellschaft sich daran beteiligen.“
Stellungnahme der regionalen adventistischen Kirchenleitung
Die regionale adventistische Kirchenleitung für Berlin und Mitteldeutschland hat am 20. Oktober eine Stellungnahme zum Terrorangriff der Hamas in Israel und seine Folgen veröffentlicht, die in alle adventistischen Kirchengemeinden der Region verschickt wurde. Darin heißt es u.a.: „Die Hamas steht nicht für alle Menschen in Palästina. Und doch leidet ganz Israel und auch Palästina unten den Folgen ihrer Gräueltaten. In dieser Situation rufen wir dazu auf, alles dafür zu tun, um Geiseln zu befreien, Not zu lindern und eine weitere Eskalation der Situation zu verhindern. In der Bergpredigt fordert Jesus alle Menschen auf, Frieden zu stiften, weil wir Kinder eines Vaters sind (Matthäusevangelium 5,9).“ Der Schlusssatz lautet: „Ganz besonders bitten wir darum, unseren jüdischen Geschwistern vor Ort beizustehen und sichtbare Ausdrucksformen gegen Antisemitismus und Rassismus zu finden.“
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