In einer Woche beginnen die BAROCKTAGE 2023, die vom 17. bis 26. November zum fünften Mal stattfinden – mit drei Musiktheaterproduktionen, einem dichten Konzertprogramm, einem Education-Programm sowie einem Roundtable. In diesem Jahr liegt ein Fokus des Festivals auf dem »Medea«-Mythos, in der Neuproduktion MÉDÉE von Marc-Antoine Charpentier, der Wiederaufnahme von Luigi Cherubinis MEDEA sowie konzertant in Georg Anton Bendas gleichnamigen Melodram. Das Konzertprogramm widmet sich insbesondere Charpentiers Schaffen und der Musik seiner Zeit.

Das Herzstück der BAROCKTAGE bildet die Premiere von Charpentiers MÉDÉE am 19. November. Die Neuproduktion wird inszeniert von Peter Sellars, der damit sein Hausdebüt an der Berliner Staatsoper gibt. Unter der Leitung von Simon Rattle spielt das Freiburger Barockorchester. Damit setzen Dirigent und Ensemble ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort, die unter anderem bei der Produktion von Rameaus HIPPOLYTE ET ARICIE bei den BAROCKTAGEN 2018 zu erleben war. Das Bühnenbild hat Frank Gehry entworfen. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte bringt die Berliner Staatsoper mit MÉDÉE eine Oper des französischen Komponisten Charpentier auf die Bühne. Sellars und Rattle, die eine enge Zusammenarbeit verbindet, widmen sich ebenfalls beide erstmals diesem Werk. Die Solopartien übernehmen Magdalena Kožená, Reinoud Van Mechelen, Luca Tittoto, Carolyn Sampson, Gyula Orendt, Jehanne Amzal, Markéta Cukrová und als Mitglieder des Internationalen Opernstudios Gonzalo Quinchahual und Dionysios Avgerinos. Es singt der Staatsopernchor, einstudiert von Dani Juris. Die Kostüme entwirft Camille Assaf und für das Licht zeichnet sich James F. Ingalls verantwortlich.

Neben der Neuproduktion kehren mit Cherubinis MEDEA und Mozarts Frühwerk MITRIDATE, RE DI PONTO zwei Inszenierungen auf die Bühne der Staatsoper zurück. Cherubinis Barockoper wird ab dem 17. November in der Inszenierung von Andrea Breth und unter musikalischer Leitung von Christophe Rousset von der Akademie für Alte Musik gespielt – und somit erstmals an der Staatsoper von einem Ensemble der »Alten Musik« aufgeführt. Als Solist:innen treten unter anderen Marina RebekaStanislas de Barbeyrac und Peter Schöne auf. Es singt der Staatsopernchor.

Satoshi Miyagis Inszenierung von Mozarts MITRIDATE, RE DI PONTO feierte ihre Premiere bei den BAROCKTAGEN der letzten Spielzeit und ist ab dem 18. November erneut an der Staatsoper zu erleben. Auch bei der Wiederaufnahme der Opera seria spielen Les Musiciens du Louvre, eins der bedeutendsten europäischen Ensembles der historischen Aufführungspraxis, dirigiert vom Mozart-Spezialisten Marc Minkowski. In der Titelpartie ist Ensemblemitglied Siyabonga Maqungo zu erleben, der damit sein Rollendebüt gibt. Zum weiteren Ensemble zählen u.a. Ana Maria Labin, Elsa Dreisig, Carlo VistoliCaroline JestaedtSahy Ratia sowie Adriana Bignagni Lesca.

Bei den BAROCKTAGE-Konzerten steht die französische Barockmusik, mit Charpentier als Angelpunkt, im Mittelpunkt.  Die Konzerte der Blockflötistin Dorothee Oberlinger haben im Rahmen der BAROCKTAGE mittlerweile Tradition: Am 18. November spielt sie mit dem Ensemble 1700 Werke von Marc-Antoine Charpentier, Charles Dieupart, Giovanni Antonio Guido, Giacomo Carissimi, Jean-Baptiste Senailée, Jean Baptiste Lully und Louis Antoine Dornel im Apollosaal.

Am 19. November gastiert das Basler Vokalensemble Voces Suaves gemeinsam mit dem Concerto de’ Cavalieri im Pierre Boulez Saal. Das Programm setzt sich zusammen aus Werken von Marc-Antoine Charpentier, Giacomo Carissimi und Alessandro Stradella.

Die Akademie für Alte Musik Berlin Bendas Melodram »MEDEA« konzertant auf. Dabei spricht Meike Droste die Titelrolle, Max Urlacher den Jason, Susi Wirth die Hofmeisterin und Mitglieder des Kinderchors der Staatsoper treten als Kinder der Medea auf. Kein anderer als Wolfgang Amadeus Mozart zeigte sich von diesem »mit Musik vermischten Drama« fasziniert. Auch seine Sinfonie in A-Dur KV 134 und Johann Gottlieb Grauns Ouvertüre und Allegro in d-Moll erklingen am Abend des 20. Novembers im Pierre Boulez Saal.

Das Quatuor Nevermind bereichert das Programm am 25. November mit einem Konzert im Apollosaal, bei dem es drei Werke der Komponistin Élisabeth Jacquet de La Guerre und weitere von Jacques-Martin Hotteterre, Michel Pignolet de Monteclair und François Couperin präsentiert.

Als weiteres Highlight des Konzertprogramms führt Jordi Savall Charpentiers »Canticum ad Beatam Virginem Mariam« mit dem Vokalensemble La Capella Reial de Catalunya und dem Orchester Le Concert des Nations am 25. und 26. November gleich zweimal im Pierre Boulez Saal auf.

Bevor die BAROCKTAGE mit der vorerst letzten Vorstellung von MITRIDATE, RE DI PONTO am 26. November beendet werden, ist der Cellist Nicolas Altstaedt gemeinsam mit dem Cembalisten Jean Rondeau im Pierre Boulez Saal zu erleben. Das Programm setzt sich aus Werken von Louis und François Couperin, Marin Marais, Forqueray (Père et Fils) und Jean-Henry D’Anglebert zusammen.

Außerdem bieten die zehn Festivaltage musikalische Angebote für Kinder: Zum einen Kinderkonzerte  am 21. und 22. November im Apollosaal, bei denen Mitglieder der Akademie für Alte Musik unter dem Programmtitel »WELTENBUMMLER« für Kinder zwischen sechs und neun Jahren musizieren. Zum anderen mit der mobilen Kinderoper THESEUS’ REISE IN DIE UNTERWELT. In Zusammenarbeit mit dem Freiburger Barockorchester entstand diese Produktion nach Motiven von Jean-Philippe Rameaus »Hippolyte et Aricie« und ist auch über die BAROCKTAGE hinaus zwischen dem 14. und 26. November im Alten Orchesterprobensaal zu erleben. Carolin Nees konzipiert und moderiert die Kinderoper, es singt der Bariton Taehan Kim und es spielen Mitglieder des Freiburger Barockorchesters. Wir empfehlen den Besuch unseres Kinderprogramms ab dem Alter von sechs Jahren.

Als Auftakt der BAROCKTAGE findet am 17. November ein Roundtable-Gespräch mit der Schauspielerin Meike Droste statt, die in der konzertanten Aufführung von Bendas Melodram MEDEA die Hauptrolle spricht.

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