Breite Zustimmung für eine Bewerbung
Die offizielle Begrüßung erfolgte durch Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner. Er sagte in seiner Eröffnungsrede: „Wir unterstützen die Idee mit Nachdruck und finden den Plan einer nationalen Bewerbung großartig.“ Eine Bewerbung um die Spiele 2036 sei eine „herausragende Chance“, um der Weltöffentlichkeit ein neues Bild von Deutschland zu präsentieren.
In der anschließenden Talkrunde diskutierten Vertreter*innen aus Sport und Politik über die Mehrwerte und Risiken einer Olympiabewerbung für Berlin und das Land. Iris Spranger, die Berliner Senatorin für Inneres und Sport, betonte: „Die Berlinerinnen und Berliner sind sportbegeistert und Berlin kann Sportgroßveranstaltungen.“ Thomas Härtel, der Präsident des Landessportbundes Berlin, ergänzte: „Der Landessportbund ist eindeutig für eine Bewerbung. Wenn wir uns bewerben, bedeutet dies, eine Sportentwicklungsstrategie zu entwickeln, in der sichergestellt wird, dass die Bürgerinnen und Bürger Berlins langfristig etwas davon haben.“ Klara Schedlich, die sportpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen Berlin, verwies in der Talkrunde darauf, dass ein Bewerbungskonzept vor allem dafür sorgen müsse, dass Berlin und die Bevölkerung davon profitieren. Ronald Rauhe, Kanu-Olympiasieger, sprach sich klar für mögliche Spiele in Deutschland aus: „Die Olympischen Spiele sind mehr als Wettkämpfe. Es geht um die Vermittlung der Olympischen Werte, die ganze Generationen bewegen und prägen.“ Verena Schott, Para-Schwimmerin aus Berlin, betonte, dass man die Spiele vor allem dazu nutzen sollte, die Kluft zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu verringern.
Das ist den Berlinerinnen und Berlinern wichtig
Teil des offiziellen Programms waren außerdem die Vorträge von Stefan Klos (Proprojekt) und Stephan Brause (DOSB). Stefan Klos stellte die Reformprozesse des IOC sowie die daraus resultierenden Möglichkeiten vor, die Olympischen und Paralympischen nachhaltiger und kostengünstiger zu konzipieren und durchzuführen. Stefan Klos erklärte: „Durch die veränderten Regeln, die einen neuen Prozess zulassen, können wir das Vertrauen in die Olympische Idee zurückgewinnen.“ Stephan Brause, Leiter der Stabsstelle Olympiabewerbung beim DOSB, führte danach durch die neue Strategie des DOSB und stellte die Bedingungen vor, an die eine mögliche Bewerbung geknüpft ist.
Sowohl von 11 bis 13 Uhr als auch von 15 bis 17 Uhr hatten die Berliner*innen die Möglichkeit, sich an moderierten Diskussionsrunden zu beteiligen, um dort konkrete Ideen, Kritik und Vorbehalte zu äußern. Eine der Forderungen: Wenn die Olympischen und Paralympischen Spiele nach Berlin kommen, dann solle man auf die bestehende Infrastruktur setzen und keine neuen Sportstätten bauen. Das Geld solle lieber genutzt werden, um bestehende Sportanlagen zu sanieren und barrierefreier zu gestalten.
„Ich habe heute mitgenommen, dass wir die Zugkraft eines Projektes wie einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland für die gesellschaftliche Transformation brauchen“, sagte Gabi Freytag, Abteilungsleiterin für Inneres und Sport im Berliner Senat, bei ihrer Verabschiedung. Friedhard Teuffel, der Direktor des LSB Berlin, fügte hinzu: „Berlin hat uns heute ein buntes Bild präsentiert. Wir hatten viele Familien mit Kindern, junge Menschen, aber auch gestandene Sport-Funktionäre und Menschen mit und ohne Behinderung hier.“ Stephan Brause fasste den Tag mit diesen Worten zusammen: „Wir haben hier in Berlin heute einen ersten erfolgreichen Schritt gemacht. Ich habe eine Detailtiefe in den Diskussionen erlebt, die mich begeistert hat.“
Abschluss in Düsseldorf
Es folgt noch das abschließende Dialogforum in Düsseldorf (13.11.). Die Ergebnisse aus den unterschiedlichen Dialogformaten werden in der Frankfurter Erklärung gebündelt und bilden die gesellschaftlichen Leitplanken einer möglichen Olympiabewerbung. Die Frankfurter Erklärung wird bei der Mitgliederversammlung des DOSB am 2. Dezember 2023 vorgestellt.
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