Auf der deutschen Kriegsgräberstätte Rossoschka – 37 Kilometer von Wolgograd, dem früheren Stalingrad, entfernt – bestattet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. 3.321 deutsche Soldaten. „Diese Zahl zeigt, in welchem Maß die Spuren des deutschen Vernichtungskrieges immer noch existent sind“, sagt Hermann Krause, Leiter des Moskauer Volksbund-Büros.

Zu Beginn der Einbettung war Krause mit deutschen und russischen Jugendlichen und dem Kulturattaché der Deutschen Botschaft, Guido Kemmerling, zu einer Gedenkstunde angereist. Die Jugendlichen zeigten sich zutiefst erschüttert.

Die meisten der Toten hatten die Volksbund-Umbetter im Sommer 2023 in der Nähe eines Dorfes 70 Kilometer vor Wolgograd gefunden. Nach dem Ende der schweren Kämpfe im Februar 1943 waren dort die deutschen Kriegsgefangenen vor ihrer Deportation nach Sibirien in Lagern festgehalten worden. Tausende starben an Verletzungen, an Krankheiten oder Unterernährung und wurden in Schützengräben verscharrt.

Durch Recherche in Archiven und durch die Analyse von Luftaufnahmen war es den Umbettern gelungen, mehrere dieser Massengräber zu finden. Bei jedem fünften Gefallenen entdeckten sie eine Erkennungsmarke, sodass sich noch etliche Schicksale klären lassen. Nach Abschluss der Einbettung werden auf einem der größten deutschen Soldatenfriedhöfe in Europa mehr als 70.000 Tote bestattet sein.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung im Ausland Kriegstote sucht und birgt, sie bestattet und ihre Gräber auf 836 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern pflegt. Seine Arbeit finanziert er vor allem über Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Am Volkstrauertag, 19. November 2023, gedenkt der Volksbund im Deutschen Bundestag auch der Toten, die jetzt in Wolgograd bestattet werden. Die ARD überträgt live ab 13.30 Uhr. Spendentelefon: 800 – 338 88 80 (bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Sonntag von 13.30 bis 15.30 Uhr).

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