Am heutigen Vormittag tagte der Berufungsausschuss des Fachausschusses der Europäischen Kommission für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (ScoPAFF) zur Abstimmung zur vorgeschlagenen Zulassungsverlängerung des Wirkstoffes Glyphosat. Im Ausschuss wurde, wie zu erwarten, erneut keine qualifizierte Mehrheiterzielt. Somit geht der Vorschlag nun zurück an die Kommission, welche die alleinige Entscheidungsmacht hat. Voraussichtlich wird die Kommission ihrem eigenen Vorschlag zustimmen und die Zulassung für Glyphosat entsprechend um zehn Jahre verlängern. Die aktuelle Zulassung läuft am 15. Dezember 2023 aus.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband kritisiert die bisherige Ablehnung des weiteren Glyphosateinsatzes der Bundesregierung und fordert Bundesminister Cem Özdemir auf, im Sinne der weltweiten Versorgungssicherung für eine Verlängerung des Glyphosat-Einsatzes zu stimmen. Befürchtet werden seitens des Berufsstandes andernfalls Wettbewerbsnachteile für die deutsche Landwirtschaft, wenn Deutschland innerhalb der EU einen Alleingang beim Glyphosatverbot macht. „Deutschland hat als agrarischer Gunststandort eine globale Mitverantwortung für die weltweite Versorgung mit Nahrungsmitteln. Dieses Potential gilt es nachhaltig – auch mithilfe von Pflanzenschutzmitteln – auszuschöpfen. Sichere und qualitativ hochwertige Ernten sind ohne den Einsatz biologischer wie chemischer Pflanzenschutzmittel kaum möglich“, betont WLV-Präsident Hubertus Beringmeier.

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