„Die Bilanz der Bundesregierung in Sachen Digitalisierungsvorhaben fällt maximal mäßig aus, obwohl die Ampel-Koalition hier ambitionierte Ziele hatte. Und trotzdem liegt Deutschland bei der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft weltweit nur im Mittelfeld. Von ursprünglich 334 digitalpolitischen Vorhaben sind gerade mal 43 komplett umgesetzt. Die zuständigen Ministerien dürfen sich nicht weiter gegenseitig blockieren – die fehlende Koordinierung der Zuständigkeiten entfaltet sich in der Praxis einmal mehr als kontraproduktiver Flickenteppich. Der öffentliche Sektor und damit auch die Bundesregierung müssen schneller und effektiver agieren können, um im Tagesgeschäft sowie im Krisenfall handlungsfähiger zu sein. Außerdem ist die Bürokratie nach wie vor die größte Bremse. Dass die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung laut Koalitionsvertrag eigentlich Dreh- und Angelpunkt des notwendigen Fortschritts sein sollte, ist bislang kaum spürbar. Hier sehen wir eine große Lücke. Ursprünglich sollten bis Ende des letzten Jahres 575 öffentliche Dienstleistungen online verfügbar sein – aktuell sind es magere 145. Wir brauchen durchgängige und vor allem ressortübergreifende digitale Lösungen für sämtliche Verwaltungsdienstleistungen und Interoperabilität mit allen verbundenen Unternehmensprozessen. Und vor allem endlich Tempo bei der digitalen Zeitenwende, sonst droht Deutschland im internationalen Ranking und als attraktiver Standort weiter abzurutschen.
Dabei ist das Potenzial bei der Digitalisierung insbesondere im Mittelstand groß, kann aber aufgrund der unzureichenden bereits genannten Rahmenbedingungen nur eingeschränkt genutzt werden. Gerade neue Technologien ermöglichen enorme Effizienzsteigerungen und können Grundlage für neue innovative Geschäftsmodelle sein. Das Digital-Zentrum Smarte Kreisläufe, bei dem DER MITTELSTANDSVERBUND Partner ist, kann dabei ein erster Meilenstein sein. Hier erhalten kleine und mittlere Unternehmen eine wichtige Unterstützung bei der nachhaltigen digitalen Transformation – etwa bei den Themen Künstliche Intelligenz, Big Data, Kreislaufwirtschaft oder New Work. Aussichten auf einen nachhaltigen Erfolg in der Praxis bestehen aber nur dann, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.
DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV e.V. vertritt als Spitzenverband der deutschen Wirtschaft in Berlin und Brüssel die Interessen von ca. 230.000 mittelständischen Unternehmen, die in rund 300 Verbundgruppen organisiert sind. Die kooperierenden Mittelständler erwirtschaften mit 2,36 Mio. Vollzeitbeschäftigten einen Umsatz von mehr als 511 Mrd. Euro (rund 18 Prozent des BIP) und bieten 440.000 Ausbildungsplätze. Einzelne Verbundgruppen treten unter einer Marke auf, z.B. EDEKA, REWE, EP: ELECTRONIC PARTNER, EXPERT, HAGEBAU und BÄKO. Alle fördern ihre Mitglieder durch eine Vielzahl von Angeboten wie etwa Einkaufsverhandlungen, Logistik, IT, Finanzdienstleistungen, Beratung, Marketing, Ladeneinrichtung und Trendforschung.
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