Projektbeschreibung
Am 11. Oktober 2023 wurde die WK-Bezirksstelle Imst feierlich neu eröffnet. Nachdem eineinhalb Jahre zuvor das Bestandsgebäude abgerissen wurde, entstand am bestehenden Standort ein „Haus der Wirtschaft“, in dem auch das Wifi-Bildungszentrum Imst untergebracht ist. Die offene und moderne Haltung spiegelt sich in der Architektur wider – helle Räumen, Glas, runde Lampen an den Decken und in der Luft hängend für eine klare, luftige Optik. Besonderes Augenmerk lag durch die offene Gestaltung auf der weißen Wand beim Treppenaufgang, die vom Untergeschoss bis hinauf in den obersten Stock sichtbar ist. So suchte die WK Imst nach einem Eyecatcher, der die moderne Architekturlinie genauso wie die Philosophie des Standorts aufnimmt. Die Wahl fiel, inspiriert durch die Installation im Wohn- und Einrichtungshaus Wetscher, auf eine einzigartige Mosaikwall. Eine Wall, deren Ausmaße zu einem Dominoeffekt der Herausforderungen führte.
Umsetzung
Ein Display reiht sich an das nächsten. Wie ein überdimensionales Puzzle. Über vier Stockwerke hinweg. 13 Meter. Eine Installation, die Kunst mit Information und der digitalen Welt verschmelzen lässt. Insgesamt 20 verschiedene Displays in sechs verschiedenen Größen wurden zu einem Gesamtbild vereint. Eine individuelle Installation der Sonderlösungen. „Die Schwierigkeiten ergaben sich zum einen durch die Anzahl der Screens genauso wie die Ausmaße der Gesamtinstallation“, fasst es Peakmedia-Technikleiter Thomas Suchan zusammen.
Ausgehend von einer ersten Planung am hauseigenen Mosaiktisch, um ein Gefühl für die Optik zu erhalten, startete der Technikleiter mit der Feinjustierung. Maßstabsgetreu zeichnete er im AutoCAD die gesamte Installation ein. „Von Seiten der Wirtschaftskammer gab es klare Vorgaben. So sollten die vier 86 Zoll Screens jeweils in einem Stockwerk auf Türhöhe platziert sein.“ Zwischen den Displays plante der Techniker etwas Abstand ein. Für eine optische Leichtigkeit und als Antwort auf die Größe der Mosaikwall. „Bei derart weitläufigen Wänden kann es durchaus vorkommen, dass sie nicht 100% gerade sind. Für das Auge ist das nicht unmittelbar sichtbar. Bei einer bündigen Installation der Displays zeigen sich derartige Unebenheiten, auch wenn es nur wenige Millimeter sind, aber in Form eines unschönen Versatzes bei den Screens.“
Durch die Größe und Vielzahl der Monitore war zudem die Gefahr hoch, dass bei sich, bei einer Installation von Display zu Display, ein noch so kleiner Messfehler potenziert. Thomas Suchan treibt die Planung daher, wie er es ausdrückt, an die Spitze und errechnet für jeden Screen die genauen Bohrloch-Koordinaten der Halterungen. „Genauso galt es zu überlegen, woher der Strom kommt und wie das HDMI-Signal zu den Monitoren verläuft. Wir hatten als Grundlage ja eine nackte Wand vor uns.“
Zudem waren die Kabellängen ein Punkt, auf den es zu achten galt. Vom obersten Bildschirm, der sich in 14 m Höhe befindet, zu den Zuspielgeräten sind Kabel von 20 m Länge notwendig. „Wir achteten auf höchste Materialqualität. Doch selbst damit kann es im Laufe der Zeit zum Ausfall eines Kabels kommen. Daher legten wir vorrausschauend Ersatzkabel ein, auf die im Fall zurückgegriffen werden kann, wodurch unnötig aufwendige Tauscharbeiten vermieden werden“, erklärt Thomas Suchan, der sich auf Baustelle letztlich einen Arbeitsplatz einrichtete, um sein Team direkt vor Ort bei der Montage zu unterstützten.
„Die Techniker standen auf einem Hubsteiger und ich gab ihnen die direkten Koordinaten für die Halterung jedes Screens. Da wir nicht von Display zu Display maßen, hatten die Techniker auch mehr Bewegungsfreiheit und mussten nicht auf bereits installierte Monitore achten.“ Diese Art der Installation war auch Suchans Antwort auf die Displaygrößen und den damit einhergehendem Gewicht. „Ein 86-Zoll Screen wiegt an die 70 Kilo. Den in zwölf Metern Höhe zu montieren, ist eine Sache für sich.“ Nach zwei Vorbereitungstagen erfolgte die Installation vor Ort dank der detaillierten Vorbereitung letztlich innerhalb von drei Tagen.
So wie die Mosaikwall über vier Stockwerke bei der Installation Herausforderungen mit sich brachte, sind auch Sonderlösungen bei der Bespielung notwendig. „Die Screens einzeln anzuwählen, ist Business as usual. Aber natürlich sollte auf allen 20 Bildschirmen auch ein einziges Bild oder auch Video präsentiert werden.“ 20 Monitore von 43 bis 86 Zoll. Über 12.000 Pixel. „Eine herkömmliche Kamera, die einen Content erzeugt, der auf der Fläche nicht pixelig wird, gibt es schlichtweg derzeit noch nicht, abgesehen von Spezialkameras für große Filmproduktionen. Daher war die Kreativität unseres Videoexperten Dominik Zwerger gefragt“, so Thomas Suchan.
Von den 12.000 Pixeln abgesehen, machten es die verschiedenen Displaygrößen und der damit einhergehende unterschiedliche Abstand der einzelnen Pixel notwendig, beim Content eine Skalierung miteinzubringen. Von Softwareseite her ein Riesenaufwand. Getoppt wurde die Herausforderung hardwareseitig, da keine Grafikkarte mit den benötigten 20 Ausgängen existiert. Hier griffen die Peakmedia-Techniker kurzerhand auf den Einsatz von drei Rechnern zurück, wobei dadurch noch eine Lösung für die Synchronisation gefunden werden musste. „In Summe standen wir bei diesem Projekt einem ganzen Bündel an Herausforderungen gegenüber, aber ein Blick auf die Mosaikwall zeigt, der Einsatz hat sich gelohnt.“
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