Die Allianz Deutscher Produzenten – Film und Fernsehen, die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK), die Deutsche Filmakademie und der Produzent*innenverband sehen in der erneuten Kürzung der Anreizförderung für Film- und Serienproduktion in Deutschland ein enttäuschendes Signal der Bundespolitik an die deutsche Filmwirtschaft.

Die Verschärfung der bereits im Haushaltsentwurf vorgesehenen Kürzungen in der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags auf jeweils rund 44 Mio. Euro schwächt den Filmstandort erheblich. Die wirtschaftliche Filmförderung mit den drei Instrumenten DFFF I, DFFF II und GMPF ist Voraussetzung für Produktionsunternehmen und stätten, um in einem globalen Wettbewerb zu bestehen. Unter den derzeit herausfordernden Rahmenbedingungen wird den Produzentinnen und Produzenten mit den zusätzlichen Einschnitten ein weiteres Stück Planungssicherheit genommen und Produktionen wie Arbeitsplätze gefährdet.

Für zusätzliche Verunsicherung sorgt die Nachricht, dass das Finanzministerium die Haushaltssperre auf nahezu den gesamten Bundeshaushalt ausweitet. Antragstellende brauchen jetzt umgehend Klarheit über die Behandlung von Anträgen zu den drei Förderinstrumenten, insbesondere in den Fällen, bei denen durch einen vorgezogenen Maßnahmenbeginn die Dreharbeiten bereits laufen.

Björn Böhning, CEO der Allianz Deutscher Produzenten: „Diese fatale Entscheidung des Bundestages erhöht die Dringlichkeit einer strukturellen Reform. Die Verbände der Filmwirtschaft haben hierfür konkrete Vorschläge vorgelegt und die Beauftragte für Kultur und Medien hat die Umsetzung einer großen Reform zum 1. Januar 2025 in Aussicht gestellt. Es gilt jetzt alle Anstrengung darauf zu verwenden, diesen ehrgeizigen Zeitplan zu erfüllen.“

Susanne Binninger, Ko-Vorsitzende der AG DOK: „Die Bundesregierung und auch die Länder sind nun umso mehr gefordert, damit der Filmstandort Deutschland endlich wieder sein kreatives und wirtschaftliches Potenzial entfalten kann. Dafür braucht es das gemeinschaftliche Engagement für eine grundlegende Reform mit einem wettbewerbsfähigen Anreizsystem und einer Investitionsverpflichtung.“

Benjamin Herrmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Filmakademie: „Diese überraschende Entscheidung verunsichert sowohl die deutsche Filmbranche als auch internationale Partner und bedeutet einen echten Rückschritt. Umso mehr hoffen wir, dass die angedachte Strukturreform der deutschen Filmfinanzierung, wie von der BKM angekündigt, zum Tragen kommt. Die Kreativität und Produktivität am hiesigen Standort bedürfen dringend einer Stärkung“.

Erwin M. Schmidt, Geschäftsführer des Produzent*innenverbandes: „Die Förderinstrumente DFFF I, DFFF II und GMPF sind essentielle Schwunggeber für die Branche, ihre Schwächung führt zu weniger Dreharbeiten, Stillstand in den Studios und einem Abbau von Arbeitsplätzen – aber auch zu weniger Programmangebot und Vielfalt für die Zuschauer*innen. Eine zukunftssichere Reform der Filmförderung und Finanzierung ist daher wichtiger denn je.“

Über die Deutsche Filmakademie
Die Deutsche Filmakademie mit Sitz in Berlin wurde am 8. September 2003 gegründet und vereint inzwischen über 2200 Mitglieder aus allen künstlerischen Sparten des deutschen Films. Wir sind mit der Durchführung des Deutschen Filmpreises betraut, sind Veranstalter des Nachwuchspreises First Steps, fördern im Rahmen unserer Bildungsprogramme die Auseinandersetzung mit Film als Kunstform im schulischen und außerschulischen Kontext, sind Initiatoren der Veranstaltungsreihe Mein Film, den Werkstattgesprächen, des Podcasts Close Up und vielen weiteren Aktivitäten, die den Austausch und die Diskussion um das Filmschaffen in Deutschland und Europa unter künstlerischen, wie ökonomischen Gesichtspunkten fördern. Die Deutsche Filmakademie – das zentrale Forum für Filmschaffende in Deutschland – ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein, der sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert. Nachwuchsförderung und gesellschafts- und filmpolitisches Engagement spielen bei unseren Satzungszielen eine große Rolle.
Kontakt: Maria Köpf | koepf@deutsche-filmakademie.de | www.deutsche-filmakademie.de

Über die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK)
Die AG DOK ist die film- und medienpolitische Interessenvertretung für das dokumentarische Genre in Deutschland und vertritt aktuell 1.000 Dokumentarfilmschaffende, die sich im AG DOK-Netzwerk und den beiden Sektionen Produktion und Buch & Regie organisieren, um die dokumentarische Filmkultur nachhaltig zu stärken. Unsere Mitglieder eint die Überzeugung, dass dem dokumentarischen Genre in all seinen Formen von der journalistischen Kurzreportage bis zum künstlerischen Kino-Dokumentarfilm eine wichtige Rolle bei der Stärkung der Meinungsvielfalt und der Verteidigung demokratischer Prozesse zufällt.
Kontakt: Susanne Binninger | binninger@agdok.de | www.agdok.de

Über den Produzent*innenverband
Der Produzent*innenverband e.V. ist ein kreatives wirtschaftliches und innovatives Netzwerk. Mit aktuell 143 Mitgliedern und einer Nachwuchssektion ist er die maßgebliche Vertretung der unabhängigen Kino- Streaming- und Fernsehproduzent*innen in Deutschland. Der Verband bündelt und artikuliert die film- und marktpolitischen Interessen seiner Mitglieder und ist deren Sprachrohr und Vermittler gegenüber Förderern, Sendern, der Politik und nationalen sowie internationalen Branchenverbänden. Die Filme der PV-Mitglieder decken als Kino-, Streaming- und TV-Produktionen das Spektrum aus besucheraffinem Arthouse, radikaler Filmkunst und anspruchsvollem Mainstream ab.
Kontakt: Erwin M. Schmidt | es@produzentenverband.de | www.produzentenverband.de

Über Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V

Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen (kurz: Produzentenallianz) ist die unabhängige Interessen-vertretung der Produzent:innen in Deutschland von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie repräsentiert mit rund 340 Mitgliedern aus den Bereichen Animation, Dokumentation, Entertainment, TV-Fiction, Kino und Werbung die wichtigsten Produktionsunternehmen und ist damit die maßgebliche Produzenten-vertretung in Deutschland. Im nationalen und internationalen Rahmen tritt die Produzentenallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produzent: innen ein.

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