Es ging gleich um die großen Themen beim Besuch des Bundestagsabgeordneten Martin Gassner-Herz (FDP) bei der vom Land Baden-Württemberg zum „KI Champion 2023“ gekürten AITAD GmbH aus Offenburg. Zum Beispiel um die Frage, welche Auswirkungen der von der Europäischen Union kurz vor Verabschiedung stehende „AI Act“ haben könnte. „Wenn es kommt, wie es aktuell geplant ist, legt das die Branche lahm“, ist Viacheslav Gromov, Chef des Offenburger Zukunftsunternehmens überzeugt. Es sei unverständlich, dass Deutschland in diesem Prozess nicht die Führung übernommen habe, so dass man sich fragen müsse, ob die Bundesregierung national Einfluss auf das Geschehen in Brüssel nehme.

Einig waren sich Gassner-Herz und Gromov in der Frage, dass es einer Haftungsregulierung für Künstliche Intelligenz bedarf. Wenn Deutschland hier die Vorreiterschaft übernehme, könne sich das zum echten Standortfaktor entwickeln und die gesamte KI-Branche nach Deutschland holen.

Im Anschluss stellte Gromov das Portfolio des Unternehmens vor. Bei den von AITAD entwickelten Lösungen handelt es sich um „intelligente Sensoren“, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz ein viel tiefere Datenauswertung ermögliche, die aber im Gegensatz zu Technologien aus Asien vollkommen datenschutzkonform arbeitet und zum Nutzen der Menschen zum Einsatz kommt. So bringe man der KI beispielsweise das Riechen bei, damit zukünftige Kochherd-Generationen nichts mehr anbrennen lassen. AITAD entwickelt auch intelligente Zahnbürsten, die nicht nur besser putzen helfen, sondern auch den Zustand der Zähne beurteilen. Darüber hinaus ist AITAD Zulieferer für die Automobilindustrie, Maschinenbau und Medizin-Technik. „In naher Zukunft wird es möglich sein, zum Beispiel Atemwegserkrankungen allein an der Stimme des Patienten zu erkennen“, prognostizierte Gromov.

Beim anschließenden Firmen-Rundgang erläuterte Gromov die EMS-Produktionstrecke, mit der AITAD die Platinen herstellt, auf denen die eigens dafür entwickelte KI installiert wird. Gassner-Herz zeigte sich sehr beeindruckt: „Es ist wirklich großartig, was Sie hier machen.“ Außerdem versprach der FDP-Politiker, die Anregungen zur Politik mit nach Berlin zu nehmen und dort in die richtigen Kanäle einzuspeisen.

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