Gestern Abend hat die ARD ihre weiteren Reformschritte der Öffentlichkeit mitgeteilt.

Positiv ist, dass die barrierearmen Angebote ausgebaut werden sollen. Bis 2025 sollen in den Gemeinschaftsprogrammen vermehrt Deutsche Gebärdensprache, Audiodeskription und leichte bzw. einfache Sprache zum Einsatz kommen.

Negativ ist, dass die Kulturberichterstattung im linearen Programm deutlich eingeschränkt werden soll. Im Hörfunk sollen die verschieden Infowellen künftig von 20.00 bis 24.00 Uhr ein Gemeinschaftsprogramm senden. Die Kultur- und Klassikwellen und die Popwellen der Landesrundfunkanstalten sollen ebenfalls ab dem 2. Quartal 2024 immer stärker programmlich fusionieren. Hörspiele, ein Kerngenre des Radios, sollen in der Zukunft vor allem für die Audiotheken und nicht mehr für das lineare Programm produziert werden. Auch die Dritten Programme der ARD sollen deutlich mehr gemeinsame Sendungen produzieren. Das alles bedeutet letztlich, dass deutlich weniger verschiedene Kultursendungen angeboten werden sollen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Um Gelder für ihre digitalen Angebote freizumachen, soll die kulturelle Vielfalt im Radio und in den Dritten Fernsehprogrammen massiv eingeschränkt werden. Statt Kulturabbau beim Namen zu nennen, umschreibt es die ARD als neue „Ära vertiefter Zusammenarbeit“. Diese weiteren großen Schritte zu einem ARD-Gemeinschaftsprogrammen mit immer weniger kulturellen Unterschieden drängt allerdings die Frage auf, warum es in der Zukunft überhaupt noch neun Landesrundfunkanstalten geben soll, wenn immer öfter in den verschiedenen Sendern dasselbe gesendet wird. Die ARD sägt am Ast, auf dem sie sitzt.“

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