Die Welt ist eine andere geworden. Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine und der Krieg in Nahost haben sie verändert. Zu spüren ist das nicht zuletzt beim Antrittsbesuch des neuen Kommandeurs des Landeskommandos Hessen, Bernd Stöckmann, im Lauterbacher Landratsamt. Mit Landrat Manfred Görig und Erstem Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak spricht der Brigadegeneral über Heimatschutz, über Landesverteidigung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, über die mehr als 1800 Freiwilligen, die sich als Reservisten gemeldet haben, und über gemeinsame Übungen der Bundeswehr und des hiesigen Katastrophenschutzes. Ein Vorschlag, den der Landrat gerne aufgreifen will: „Wenn Militär und ziviler Bereich zusammenarbeiten, funktioniert das“, zeigt sich Görig überzeugt.

Am 6. Oktober hat Stöckmann die Leitung des Landeskommandos übernommen, gleich sein erster Antrittsbesuch führt ihn in den Vogelsbergkreis und damit in einen Landkreis, der als einer der ersten in Hessen bereits im Sommer mit der Bundeswehr eine Partnerschaft für den Reservedienst eingegangen ist, um den Heimatschutz zu stärken. „Der Aufruf hat viel erbracht“, konstatiert der Landrat, „viele Reservisten haben sich gemeldet.“ Dies bestätigt auch der Brigadegeneral, er spricht von „fantastischen Zahlen“ auf Landesebene, mehr als 1800 Freiwillige hätten sich bereits gemeldet.

Objekt- und Heimatschutz ist das eine Thema, die Drehscheibe Deutschland und mögliche Truppenbewegungen, vor allem auch der Alliierten, ist das andere Thema des Antrittsbesuchs. „Da sind wir auf die Hilfe der Landkreise angewiesen“, kündigt Stöckmann an. Beispielsweise könne es darum gehen, Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, große Flächen für Einsatzfahrzeuge vorzuhalten oder auch medizinische Versorgung in einem Krankenhaus zu gewährleisten.

„Bei Großschadensereignissen haben wir alle Kräfte in Deutschland, da können wir sehr gut unterstützen. Was die Landesverteidigung angeht, da brauchen wir Sie“, betont der Brigadegeneral und schlägt daher gemeinsame Übungen von Zivil und Militär vor. Ein Vorschlag, den Landrat Görig und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Mischak unterstützen. In die konkreten Planungen wird dann natürlich der Katastrophenschutz-Stab des Kreises eingebunden.

Das Landeskommando Hessen ist die erste Ansprechstelle für die Hessische Landesregierung in allen Fragen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit. Der Kommandeur des Landeskommandos ist der Repräsentant der Bundeswehr gegenüber der Landesregierung und allen zivilen Behörden und Organisationen. Im Katastrophenfall beraten die Angehörigen des Landeskommandos zu Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung durch die Bundeswehr. Zur Erfüllung dieses Auftrags unterhält das Landeskommando Hessen direkte Beziehungen zu den Katastrophenschutzstäben des Innenministeriums sowie der Regierungsbezirke, Landkreise und kreisfreien Städte. Als deren Ansprechstelle in Notsituationen sind dem Landeskommando drei Bezirksverbindungskommandos und 26 Kreisverbindungskommandos in ganz Hessen unterstellt. Diese nicht aktiven Kommandos werden ausschließlich von Reservistinnen und Reservisten besetzt, ebenso wie die Heimatschutzkompanien. Die Heimatschutzkompanien „Nordhessen“ und „Südhessen“ sind dem Landeskommando Hessen direkt unterstellt und können bei Bedarf die aktive Truppe bei der Bewachung und Sicherung von Liegenschaften, Anlagen und Einrichtungen der Bundeswehr in Hessen unterstützen. Über die Wach- und Sicherungsaufgaben hinaus können sie bei der zivil-militärischen Zusammenarbeit zur Amts- und Katastrophenhilfe herangezogen werden.

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