In insgesamt sechs Bauabschnitten werden die vorhandenen drei Fahrspuren auf vier pro Fahrtrichtung erweitert. Zusätzlich müssen alle damit verbunden Bauwerke verbreitert, neue Querverbindungen mit Nebenstraßen geschaffen sowie Brücken und Tunnel neu errichtet werden. Der sechste und damit letzte Bauabschnitt zwischen den Orten Badhoevedorp und Holendrecht mit einer Länge von 11,4 km wird vom spanischen Generalunternehmen FCC Construccion S.A. ausgeführt; FCC beauftragte das Joint Venture Funderingscombinatie GEWIX vof. – bestehend aus BAUER Funderingstechniek B.V., der niederländischen Tochtergesellschaft der BAUER Spezialtiefbau GmbH, und De Vries Titan B.V. – mit der Herstellung der notwendigen Ankerpfähle.
Anker zur Stabilisierung
Das besondere Augenmerk liegt bei den Arbeiten auf einem rund 1,7 km langen Abschnitt, der abgeteuft und in drei in sich geschlossenen Bereichen hergestellt wird. Der als „Deep Cut“ bezeichnete mittlere Abschnitt, der Amstelveen Nord und Süd trennt, wird mit insgesamt ca. 12.000 Ankerpfählen bis in eine durchschnittliche Bohrtiefe von 33 m gesichert. Die Arbeiten haben im Juni 2023 begonnen und werden voraussichtlich 2025 erfolgreich abgeschlossen. Aktuell befindet sich die erste von drei Arbeitsphasen an der Nordseite der bestehenden Autobahn im Bau. „Eine besondere Herausforderung stellt der begrenzte Arbeitsraum in der Innenstadt und in unmittelbarer Nähe zur Autobahn dar“, so Maarten Daalmeijer, Projektleiter bei BAUER Funderingstechniek B.V. „Alle Arbeiten müssen so koordiniert werden, dass der Verkehr auf den bestehenden sechs Fahrspuren ungehindert weiterlaufen kann.“ Zudem muss die Beeinträchtigung für die städtische Umwelt möglichst geringgehalten werden. Eine weitere große Herausforderung stellt der Einbau der Ankerpfähle bei besonders hohem Grundwasserspiegel dar, denn Amstelveen liegt ca. -2 m bis -5 m unter dem Meeresspiegel.
Elektrische KLEMM KR 806-3E erstmals im Einsatz
Ein besonderes Highlight bei diesem Projekt: Erstmals kommt neben einem konventionellen Bohrgerät das neu entwickelte E-Bohrgerät KR 806-3E der KLEMM Bohrtechnik GmbH zum Einsatz. Die innovative Neuentwicklung ist mit einer Batterie und einem Netzanschluss ausgestattet. „Wir konnten bereits einen vollständigen Arbeitszyklus inklusive Abbohren und Ausbau rein aus dem Energievorrat der Batterie durchführen“, erklärt Maarten Daalmeijer weiter. „Auch Ablade-, Fahr- und Umsetzvorgänge sind bereits autark erfolgt.“ Ein weiterer Pluspunkt: Das neue Gerät agiert ausgesprochen leise. „Ein weiterer wichtiger Schritt im Bereich des E-Antriebs für Baumaschinen ist getan.“
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