„Busfahren ohne Fahrplan und Haltestellen. Geht das?“ Ja, das funktioniert! Und zwar mit den „On-Demand-Angeboten“, wie sie im Fachjargon genannt werden. Im Verbundgebiet heißt das Angebot „VVS-Rider“. Ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember fahren die Kleinbusse erstmals auch im Landkreis Göppingen – auf Abruf und ganz ohne Fahrplan. Betrieben wird das dortige Angebot vom Omnibusunternehmen Schlienz-Tours, das im VVS-Gebiet bereits in mehreren Landkreisen im Linienverkehr tätig ist und bereits einen On-Demand-Verkehr in Wernau betreibt.

Fahrten im Mittelbereich Geislingen und zur Klinik am Eichert in Göppingen

Unterwegs ist der VVS-Rider im Mittelbereich Geislingen – dazu gehören Geislingen, Böhmenkirch, Bad Überkingen, Deggingen, Bad Ditzenbach, Drackenstein, Hohenstadt, Mühlhausen i.T. und Wiesensteig. Auch die Orte Gussenstadt, Gerstetten, Schalkstetten sowie der Bahnhof in Merklingen werden auf Wunsch vom VVS-Rider angefahren. Bürgerinnen und Bürger aus diesem Mittelbereich profitieren außerdem vom neuen „Klinik-Shuttle“, der sie zur Klinik am Eichert und wieder zurückbringt. Der Klinik-Shuttle kann auch für Fahrten von und nach Gingen, Kuchen, Lauterstein und Gruibingen gebucht werden.

Wie funktioniert der VVS-Rider?

Das Rider-Netz besteht aus rund 2.500 verschiedenen „virtuellen Haltestellen“, meist an Kreuzungen, vor Geschäften, bei Sehenswürdigkeiten oder an regulären Haltestellen. Sie sind auf der im System hinterlegten Karte sichtbar und direkt auswählbar. Während ein Taxi seine Gäste direkt vor der Haustür abholt, sammelt der VVS-Rider Fahrgäste an einem nahegelegenen Standort ein, der gut zu Fuß zu erreichen ist. Der Standort, an dem sie wieder aussteigen, ist nicht weit weg vom gewünschten Fahrziel.

Fahrgäste bestellen den Kleinbus über die kostenlose App „VVS-Rider“ oder per Telefon. Der Bus nimmt alle Fahrgäste mit ähnlicher Fahrtroute mit und bringt sie nacheinander an ihre Ziele – von A nach B, mit kurzen Fußwegen zum nächsten Haltepunkt. Sobald der Nutzer seine Start- und Zieladresse über die App eingegeben hat, wird ihm der Abhol- und Absetzpunkt auf einer Karte, aber auch die Abhol- und Ankunftszeit, angezeigt. Bei telefonischer Buchung bekommt man die Auskunft direkt am Telefon.

Der neue „VVS-Rider“ ergänzt die vorhandenen, fahrplanmäßig fahrenden Busse. Er kann daher nicht gebucht werden, wenn die gewünschte Verbindung durch den bestehenden Linienverkehr abgedeckt ist.

Umweltfreundliche und flexible Mobilität für den ländlichen Raum

„On-Demand-Verkehre leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Mobilität im ländlichen Raum. Der neue VVS-Rider ist für die Bevölkerung eine echte Alternative zum Auto und ermöglicht eine Fahrt von A nach B ohne langen Weg zur Haltestelle“, sagte Göppingens Landrat Edgar Wolff bei der offiziellen Vorstellung der neuen Fahrzeuge im VVS-Design. „Wir sehen das Angebot als eine Investition in die Zukunft, mit der wir auch wichtige Kreisentwicklungsziele wie „umweltgerechte Mobilität“ und „Gesundheitsversorgung“ erreichen werden. Deshalb nimmt der Landkreis auch einen höheren sechsstelligen Betrag zum Betrieb des VVS-Riders in die Hand“, so Edgar Wolff weiter.

„Das neue Rider-Angebot macht den umweltfreundlichen Busverkehr flexibler und damit auch attraktiver. Wir gehen davon aus, dass der Rider deshalb gut bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt“, ergänzte Geislingens Oberbürgermeister Frank Dehmer.

„Wir freuen uns, dass Deggingen nun eine direkte Anbindung ans Klinikum hat. Das haben wir seit langem gefordert und nun ist der Wunsch mit dem VVS-Rider in Erfüllung gegangen“, freut sich Deggingens Bürgermeister Markus Schweizer bei der Vorstellung der Fahrzeuge.

„Wir begrüßen die Inbetriebnahme des VVS-Rider sehr. Heute startet ein neues, nachhaltiges Angebot für das Obere Filstal und verbindet so unsere Patienten in der Raumschaft Geislingen mit unserem Gesundheitsangebot an der Klinik am Eichert in Göppingen. Wir hoffen, dass die Fahrt mit dem Kleinbus gut anläuft und rege genutzt wird“, sagte der kaufmännische Geschäftsführer der Alb Fils Kliniken in Göppingen Wolfgang Schmid.

„Schlienz-Tours bietet Fahrgästen mit dem VVS-Rider ein bequemes, flexibles und dynamisches Nahverkehrserlebnis. Der Rider ist eine tolle Ergänzung zu unserem bestehenden Linienverkehr“, freut sich Erhard Kiesel, Geschäftsführender Gesellschafter von Schlienz-Tours.

Der Fuhrpark der Verkehrsunternehmen im VVS besteht schon lange nicht mehr nur aus Bahnen und Bussen. „Längst gehören Anrufsammeltaxis, Mieträder oder Carsharing-Angebote zum Mobilitätsverbund dazu. Ab sofort ergänzt der Rider das Angebot. Deshalb ist es erfreulich, dass für On-Demand-Fahrten der VVS-Tarif gilt“, freut sich VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. Fahrgäste mit einem VVS-Abo, dazu gehört auch das Deutschland-Ticket, oder einem Tages- und EinzelTicket fahren ohne Zusatzkosten mit.

„Via’s Software und Netzwerk der "virtuellen Bushaltestellen" ermöglicht den Fahrgästen des VVS-Rider ein reibungsloses Erlebnis, das den Komfort und die Flexibilität eines eigenen Fahrzeugs mit der Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit des öffentlichen Nahverkehrs verbindet", sagte Chris Snyder, CEO von Via Europa. „Wir sind stolz darauf, mit dem VVS zusammenzuarbeiten, um den Zugang zum technologiegestützten öffentlichen Nahverkehr für die Bürger in der Region Stuttgart weiter auszubauen."

Die bedarfsgesteuerten Shuttles stehen an allen Wochentagen von 5 Uhr frühmorgens bis um 1 Uhr nachts zur Verfügung. An Samstagen fährt der VVS-Rider von 7 bis nachts um 1 Uhr. An Sonn- und Feiertagen ist er von 8 bis nachts um 1 Uhr buchbar. In Nächten auf Samstage sowie Sonn- und Feiertage sind Fahrten mit dem VVS-Rider sogar bis 2 Uhr möglich.

Das landkreisübergreifend einheitliche VVS-Rider-System ermöglicht es Fahrgästen mit einer App Fahrten im gesamten Verbundgebiet zu buchen. Außerdem hat die VVS-Rider-App auch Zugriff auf den Stuttgarter On-Demand-Shuttle „SSB Flex“ und andersherum.

Eine Erklärung, wie die Buchung funktioniert, finden Sie in der PM im Anhang.

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