Der kurzfristig angekündigte Streik der Lokführergewerkschaft GDL wird deutlich spürbare Auswirkungen auf den Deutschlandtourismus haben. Das sagt der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kunz, heute zum im gesamten Bundesgebiet stillgelegten Bahnverkehr. "Die Zeit vor Weihnachten wird nach unserer Erfahrung häufig für Städtereisen oder Tagesausflüge, vielleicht zum Weihnachtsmarkt in einer größeren Metropole oder auch ins Umland genutzt. Wenn diese Fahrten jetzt durch den Streik ausfallen müssen, bedeutet das für die Reisenden nicht nur entgangene Lebensfreude und den Aufwand der Stornierungen", sagt Kunz. "Für Hotels und Gastgeber sowie die Kommunen und ihre jeweilige Tourismuslandschaft sind die Einbußen noch gravierender: Ihnen entgeht erheblicher Umsatz. Im Durchschnitt aller Reisen generiert jeder Tourist bei einer Übernachtung rund 100 Euro Umsatz. Das sind immense wirtschaftliche Folgen." Vor diesem Hintergrund trifft der aktuelle Streik eine Branche, die sich noch nicht vollkommen von den Corona-Auswirkungen erholt und auf das Weihnachtsgeschäft gehofft hat. "Wenn man nun speziell auf die Gastronomie und die vermutlich ab Januar leider wieder auf 19 Prozent steigende Mehrwertsteuer schaut, ist der Zeitpunkt für diese Einbußen denkbar ungünstig."
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